27. November 2012

Im Sinne von Sankt Nikolaus

 Am 6. Dezember feiern wir Sankt Nikolaus.


Wie ihr sicher alle wisst, lebte Sankt Nikolaus als Sohn sehr wohlhabender Eltern in der heutigen Türkei. Seine Eltern starben früh. Er fand keine Freude in seinem Leben - nichts erfüllte ihn oder machte ihn glücklich. 

Eines Tages ging er heimlich vor die Türen seines Palastes  und begegnete den Bettlern - nun wusste er, was zu tun ist: Er verkaufte all sein Vermögen und gab ihnen was sie brauchten!


Dieses Geben erfüllte ihn und machte ihn glücklich!

In Sinne von Sankt Nikolaus möchten wir auf Anregung von Swami Vishwananda das gleiche tun.

Dazu bitten wir Euch: 

Bringt bitte zum Darshan am 29.11. und 1.12. eine Gabe mit, die dann weitergegeben wird, wie z.B:
  • Lebkuchen, Schokolade, Nüsse, Äpfel ... (also die traditionellen Nikolausleckereien) 
oder auch
  • warme Handschuhe, Socken, Schals und Mützen
Wir haben in der Eingangshalle einen Christbaum aufgestellt, unter den ihr die Gaben legen könnt.


Wir werden dann am 6. Dezember Eure Gaben an bedürftige Menschen und mehrere Hilfsorganisationen in der näheren Umgebung von Springen verteilen. Die Leckereien gelangen zudem in zwei Kindergärten in den Nachbardörfern.

Dies schließt nicht aus, dass Ihr natürlich auch selbst in eurer Umgebung Orte findet, wo sich hungrige Menschen treffen und könnt im Sinne von Sankt Nikolaus helfen!

Die Freude, die wir mit einem solchen Geben erzeugen, erwärmt nicht nur das Herz der Beschenkten, sondern nährt und erwärmt auch unser eigenes Herz! Es fühlt sich so gut an!

26. November 2012

Einige Indienbilder

Irgendwo auf der letzten Pilgerreise zwischen Kalkutta und Varanasi:







25. November 2012

Wir haben Pfaue (Teil 2)

Über das Einfangen der Pfaue: 


Um das junge Pfauenpaar einzufangen hatte ich (Drishti) nach langem Überlegen eine Idee: Wir hatten von den Bauarbeiten hier im Zentrum einige Stahlboxen für Baumaterial auf dem Parkplatz stehen, die sich als Falle eignen würden. Ich sprach mit Kalpit, er fand den Plan gut. Wie sich herausstellte war er ein echte "Trapper" und kannte sich mit Fallen-Stellen aus ;-)


Nachdem ich in Watzelhain, so heisst das Nachbardorf, mit den Anwohnern gesprochen hatte und sie mir ihre Unterstützung zugesagt hatten, brachten wir die Falle dorthin in einen Garten, banden die "Falltür" mit einem "Trapperknoten" fest und legten Futter in die Box.

Und siehe da, der etwas zutraulichere Pfauenhahn spazierte hinein und ohne jedes Drama und völlig easy klappte die Tür zu. Heinrich (so heisst dieser Hahn) guckte etwas verdutzt um sich. Kalpit konnte ihn jetzt mit einer Decke einfach greifen und ihn in eine Transportbox setzen. Und ab gings nach Hause.


Mit unserer Henne "Prinzessin" war es jetzt etwas schwieriger. Damit sie überhaupt in die Falle ging stellte ich noch einen Spiegel rein, damit sie "denkt", dass dort noch andere Hennen sind.
Die Nachbarn halfen mit und am nächsten Morgen bei der Frühstückstour durch die Gärten war Prinzessin auch "an Bord" (in der Box). Das war gut gegangen.

Jetzt hatten wir also 8 Pfaue! 

Nach einer angemessenen Eingewöhnungszeit liess ich nach und nach einige Pfauen frei. Die blieben jetzt immer in der Nähe, da die anderen noch in der Voliere waren. Abends zum Füttern kamen sie zurück in die Voliere.

Dann, endlich, nach Navaratri: Türen auf und Freiheit für alle. Es war eine große Freude, sie auf ihrer Entdeckungstour zu beobachten! 
Abends in der Dämmerung ist das "Aufbaumen" besonders spannend! Zur Zeit bilden sie eine Art "Herde" - ich denke, das wird sich im Frühjahr während der Balzzeit ändern...


Alle 8 haben ihre Lieblingsplätze mittlerweile gefunden, wobei Heinrich und Prinzessin durch ihr "Überlebenstraining" in Freiheit etwas mutiger sind und schon mal vom Dach des Appartmenthauses Bäume in der weiteren Umgebung auswählen. 


Wenn es windig ist, ziehen sie sich alle sehr gerne in Naamdevs Garage zurück- sehr zum Unmut von Naamdev, da sie dort natürlich auch etwas hinterlassen...


Noch eine große Bitte:  

Wir sind sehr froh, dass die Tiere sich jetzt hier heimisch fühlen und hoffen, dass sie den Winter gut überstehen. Sie befinden sich im privaten Bereich des Geländes rund um das Appartmenthaus. Wir bitte Euch um Verständnis dafür, dass Ihr dorthin nicht gehen dürft.

Wartet bitte einfach bis die Pfaue - spätestens im Frühjahr - ihren Aktionsradius erweitern und im gesamten Zentrum "um die Häuser ziehen" - sie werden dann Dank ihrer Neugier bestimmt überall zu sehen sein und auch auf dem einen oder anderen Balkongeländer landen.




24. November 2012

Wir haben Pfaue!


Einige von Euch wissen es bereits, aber so richtig kommuniziert haben wir es bislang noch nicht: Wir haben Pfaue!!! Echte, wunderschöne, blaue indische Pfaue, die unserem Zentrum Shree Peetha Nilaya eine neue mystische Note geben.

Nach einer ersten Eingewöhnungszeit von einigen Wochen, können unsere Pfaue (4 Hähne und 4 Hennen) sich nun frei auf dem Gelände bewegen. Wir möchten darum im Zuge dessen darum bitten, dass unsere Gäste folgendes beachten:
  • Die Tiere sind recht zutraulich, lassen sich auch füttern sind aber schreckhaft bei schnellen, ruckartigen Bewegungen.
  • Bei Dunkelheit sind sie absolut blind - um sich vor Fuchs und Marder zu schützen fliegen sie in der Dämmerung auf Bäume und übernachten dort (bitte in keinem Fall stören)
Im Spätsommer verlieren die Pfauenmänner ihre wunderschönen Federn (etwa 150 pro Pfau!) und im Winter wachsen dann neue Federn für die Paarungszeit im Frühjahr. Also nicht wundern, sie wachsen grade :)


Wie wir zu den Pfauen kamen, kann man hier nachlesen:

Swamiji hatte vor einiger Zeit in einem Gespräch mal angedeutet, dass er Pfaue sehr liebt. Im vergangenen Sommer dann hatte ich (Drishti) spontan die Idee, daß es schön wäre, einige freilaufende Pfaue hier zu haben. Also habe ich eine SMS an Guruji geschrieben, ob ich mich darum kümmern soll und er antwortete sofort: "Yes, go for it".

Girikumar und Maxim bauten einen Unterstand mit einer angrenzenden Voliere, da klar war, dass sie erst "standorttreu" werden müssen, d.h. 2-4 Wochen im Gehege.

Gleichzeitig durchforstete ich das Internet und fand eine einjährige Henne (Prinzessin) und einen gleichaltrigen Hahn aus unterschiedlichen Haltungen. Das war ein paar Tage vor Gurupurnima. Am Morgen von Gurupurnima lag mitten im Stroh ein großes Pfauenei! Welch Freude... (Leider war die Henne zu aufgeregt, um in Ruhe zu brüten)


Dazu kamen später noch 6 weitere Pfaue (3 Hennen und 3 Hähne) aus einem Gartenrestaurant hinzu, alle verwöhnt von Käsekuchen, aber auch recht cool und zutraulich!

Nach 3 Wochen liess ich das erste Pärchen frei und... nach einem Tag waren sie verschwunden. :-(   Das war also noch zu früh!
Einige Wochen später hörte ich dann, dass sie im Nachbardorf durch die Gärten streifen und dort von den Anwohnern gefüttert werden. Swamiji sagte: "Make sure to bring them back!" Das war jetzt eine echte Aufgabe - es ist nämlich gar nicht so einfach Pfauen in der Natur zu fangen!

Fortsetzung folgt.









18. November 2012

Weihnachtsprogramm


Am 24. Dezember (Heiligabend) werden wir um 17:00 Uhr mit den Zeremonien beginnen. Als Teil der königlichen Stunde werden wir denAkathist für Jesus singen und aus den Psalmen, dem alten Testament und den Episteln lesen. Wir werden auch Weihnachtslieder singen. Es wird eine Pause zum Abendessen geben und ab 22:00 Uhr fangen wir mit der Liturgie von St. Basil an. Während der Liturgie von St. Basil werden wir die Fürbitten lesen, den Kanon von Christi Geburt singen und die Segnung der Brotlaibe vornehmen. Es wird eine Prozession mit Baby Jesus geben und das Evangelium wird in mehreren Sprachen gelesen. Wir gehen davon aus, dass die Zeremonien kurz nach Mitternacht enden.
Am 25. Dezember (Erster Weihnachtsfeiertag) wird um 10:00 Uhr für Baby Jesus ein Abishekam durchgeführt, während dessen wir Lieder für Baby Jesus singen. Im Verlauf des Abends werden ab 18:00 Uhr ein OM Healing und eine Liturgie stattfinden.
Bitte füllt das Anmeldeformular für Weihnachten aus um sich für den 24. und 25. Dezember 2012 in Shree Peetha Nilaya zu registrieren. Dieses Formular muss einmal für jede Person ausgefüllt werden. Bitte auch alle Sterne Felder ausfüllen.

17. November 2012

Letzter Teil der Pilgerreise


Ostindien mit Swami November 2012 – Teil 4

Heute standen wir um 8 Uhr auf und nach dem Frühstück gingen wir etwa um 9 Uhr zum nahegelegenen, kleinen Devi Tempel. Dort war schon alles vorbereitet für Chandi Path, ein Yagna zu Ehren von Durga Devi. Alle 40 von uns saßen neben dem Yagnakund. Swami bat mich, stellvertretend für die Gruppe die Gebete zu verrichten, da er nicht teilnehmen werde. Der Priester begann  mit der Puja und instruierte mich über jeden Schritt. Er hatte einen „Lehrling“ der ihn unterstützte. Gerade als das Feuer nach allen Reinigungen und Anrufungen entzündet worden war, kam Swami und setzte sich zu uns. Wir rezitierten „Om Aim Hrim Klim Chamundaye Vicche“ 108 Mal, dann folgten verschiedene Devi Gebete und Mantras. Das ganze Gebet dauerte etwa 2 Stunden. Swami erwähnte noch einmal, wie besonders dieser Tempel und die Anwesenheit von Devi dort ist.


Nach Abschluss der Yagna gingen wir nochmals zum Kreem Kund um Aghoreswar Sidharta Gautam Ram Jee zu treffen. Als wir ankamen, fanden wir dort erneut unseren „Freund“ vor, den wir aus seinem friedlichen Schlaf aufweckten. Er sagte uns, dass Gautam Ram Jee beschlossen habe, erst am 16. November zu kommen, weshalb es nicht möglich sei, ihn zu treffen. Jedoch, wenn Swami bei der nächsten Pilgerreise im Februar zurückkomme, sei es möglich, ihn zu treffen.


Wir blieben noch einige Zeit dort und plauderten mit dem Aghori, der offenbar diese Ecke des Tempels als sein zeitweiliges  „openair“ Haus benützte, da er all seine Habseligkeiten und sein „Bett“ dort hatte. In seiner humorvollen und heiteren Art erzählte er uns noch mehr über den Aghora Lebensstil. Er sagte, dass alles, was er erreicht habe, alle seine Siddhis, wie zum Beispiel fähig zu sein „die Sonne zu berühren“, durch die Augen eines Vogels zu sehen, oder an zehn Orten gleichzeitig zu sein usw. er dadurch erreicht habe, dass er seinen ganzen Fokus auf seinen Guru, Aghoreshwar Baba Bhagwan Ram (der 1992 verstarb) richte. Sein Guru „gebe“ ihm alles. Er sagte weiter, dass es keine speziellen Sadhanas gäbe, welche die Aghoris ausführten - ihr Sadhana sei ihr Guru und was immer dieser ihnen gebe, würden sie ausführen.


Während dieses Gesprächs kamen zwei „typische“ Aghoris in den Tempel, ganz in schwarz gehüllt, mit einem schwarzen Turban, dicken Ketten um ihre Hälse und mit langen Bärten. Sie gingen recht schnell von einem Gebetsplatz zum anderen, begleitet von zwei anderen Männern. Als er das sah, lachte unser Freund und sagte, dass er nicht unterscheiden könne, ob diese „Babas“ nun wirklich echt oder bloß Schwindler seien. Er sagte, dass die äußerliche „Show“ für einen echten Aghori nicht wichtig sei, tatsächlich könne ein Aghori ganz normal gekleidet sein, normaler als diese sogenannten spirituellen Menschen. Alle Göttlichkeit und Macht ist im Innern. Er sagte, die Liebe und besonders die zum eigenen Guru und auch zum eigenen Ishta Dev sei alles was zähle. Auch die sogenannten „Naga Babas“, die ganz nackt umher laufen, auch da sei praktisch kein echter Naga Baba mehr vorhanden. Es seien meistens Bettler die um Geld betteln.

Er sagte uns, dass diese Leute heute hierherkommen (zum Kreem Kund) wegen Divali, dem Lichterfest und dass sie in der Nacht ihr Sadhana auf dem Friedhof machen würden. Wir fragten ihn, ob er das auch machen würde heute Nacht auf dem Friedhof. Er antwortete, dass er diese Nacht nicht gehen würde, dass ihn das nicht kümmere, er gehe wann immer er gehen wolle…… Jedenfalls, sagte er, für ihn sei der beste Friedhof Kreem Kund, er sei besser als alle andern, denn hier sei nicht die Grabstätte von „normalen“ Menschen, sondern die von Aghori Heiligen, was (deren Energie) einen großen Unterschied mache um die eigenen Sadhana zu verbessern. Weiter sagte er, dass Kreem Kund der allererste Kremationsort oder Friedhof von Varanasi sei. Es sei Baba Keen Ram gewesen, der Feuer von der Kremationsstätte gebracht und das Dhuni (das Heilige Feuer) hier entzündet habe. Seit damals, vor mehreren hundert Jahren, brenne immer noch dasselbe Dhuni und das einzige Prasad, das den Devotees gegeben werde, sei die Asche von Baba Keena Ram’s Dhuni.

Es war wirklich schön und äußerst interessant wieder mit diesem demütigen und einfachen Mann sprechen zu können. Wir verabschiedeten uns von ihm und gingen zum Hotel zurück. Auf dem Rückweg machten wir noch Halt bei einem kleinen Kalitempel wo eine überlebensgroße Kalistatue für die Divali-Feierlichkeiten aufgebaut worden war:


Zurück im Hotel nahmen wir das Mittagessen ein und die verbleibende Zeit war „Freizeit“.

Da es Divali oder Deepavali war gab es in der Nacht überall viel Feuerwerk. Die ganze Stadt war erfüllt vom Lärm der lauten Explosionen der Feuerwerkskörper. Bereits am Nachmittag ließen Kinder Feuerwerk los. Einige streuten ganz einfach Schwarzpulver auf den Boden und zündeten es an. Es fühlte sich nicht unbedingt sicher an, durch die Straßen zu gehen mit all diesen „Bomben“, die hochgingen. In der Nacht stieg Swami aufs Dach des Hotels und hatte einen riesen Spaß, zusammen mit dem Personal des Hotels Feuerwerk anzuzünden. Der Lärm in der Stadt dauerte natürlich die ganze Nacht über an.

Am nächsten Tag war es Zeit, Varanasi „Ade“ zu sagen. Wir reisten gegen Mittag mit Boot, Bus und Flugzeug zurück nach Kolkata, wo wir etwa um 9 Uhr abends im Hotel eintrafen. Früh am Morgen des nächsten Tages gingen einige noch nach Dakshineshwar um Kali zu sehen und anschließend nach Kalighat, ebenfalls um Kali zu sehen . Dort gelang es mir noch eine Tara zu kaufen. Swami hatte mich darum gebeten für unseren Kalitempel in Springen. Schließlich fanden wir zum Hotel zurück, checkten aus, fuhren zum Flugplatz… und flogen nach Hause zurück…..

Wir hatten eine wirklich wundervolle Zeit in Indien, wir waren gesegnet von der Gegenwart vieler Heiligen, von Götter und Göttinnen und was am erhebendsten war, wir waren 14 Tage in der Gegenwart unseres über alles geliebten Guru, Sri Swami Vishwananda!!!

Jay Guru Dev!

15. November 2012

Dritter Teil der Pilgerreise

Ostindien mit Swami, November 2012, Teil 3



Nachdem wir um etwa 7 Uhr morgens in Bhod Gaya angekommen waren, gingen wir direkt ins Hotel. Nach einem reichlichen Frühstück fielen wir alle halbtot ins Bett –  und wir hatten Glück, die Betten waren sehr gut und komfortabel. Das Hotel war ganz neu, so neu, dass noch nicht einmal ein Internetzugang vorhanden war, außer im Büro des Hoteldirektors, von wo aus ich den letzten Bericht gesendet habe, auch war der dritte Stock immer noch ein Bauplatz. Um etwa zwei Uhr nachmittags trafen wir uns alle wieder und nach dem Essen gingen wir in die Stadt. Dort besuchten wir die wichtigste buddhistische Pilgerstätte: Die Stelle, wo Buddha Erleuchtung erlangte. Dort steht ein riesiger Tempel und dahinter ist der Banyanbaum unter welchem Buddha saß, als er erleuchtet wurde. Der ganze Tempelkomplex war von einer ruhigen, heiteren Stimmung erfüllt. Es waren keine Priester im Tempel, die Puja machten und es war recht verschieden von den Hindutempel, die manchmal eher an Marktplätze erinnern, mit gierigen Priestern, die Geld erwarten. Wir saßen für etwa eine halbe Stunde mit Guruji unter dem Baum, zusammen mit anderen, hauptsächlich aus asiatischen Ländern stammenden Pilgern.





Nach der Meditation machten wir noch einige Einkäufe und fuhren dann mit dem Bus zu unserer nächsten Station, Vishnu Padam, wo es einen Fußabdruck von Vishnu gibt. Weil der Bus nicht in die engen Straßen einfahren konnte, legten wir das letzte Stück zu Fuß zurück. Das Sanktum des Tempels ist rund, mit einem großen Stein auf dem Boden, auf welchem der Fußabdruck von Vishnu ist. Die Puja wird in der Art ausgeführt, dass die Devotees eine Gabe geben, Tulsiblätter und Blumen auf den Stein rund um den Fußabdruck legen. Der Priester legt dann ein weißes Tuch auf  den Fuß (der Fuß ist rot angemalt) und auf dem Tuch erscheint dann der Fußabdruck von Vishnu. Das Tuch wird dann dem Devotee zurückgegeben, der es nach Hause mitnehmen kann.




Am nächsten Morgen reisten wir um 10 Uhr ab und nahmen die Straße nach Varanasi. Die Fahrt dauerte etwa 5 Stunden. Wir wurden im Bus wieder mit Lunchpaketen verpflegt. Endlich kamen wir dann in Varanasi an. Bevor man in die Stadt einfährt, wird man mit sehr viel Armut links und rechts der Straße konfrontiert, die einen Menschen leben in primitivsten Verschlägen, andere ohne ein Dach über dem Kopf auf dem nackten Boden. In der Nähe des Ganges mussten wir den Bus verlassen und zu Fuß weitergehen bis zum Boot. Die „Altstadt“ von Varanasi ist entlang des Ganges erbaut und kann mit dem Bus nicht erreicht werden. Während der Bootsfahrt bekamen wir einen ersten Eindruck der heiligen Stadt von Varanasi, die auch unter den Namen Kashi oder Benares bekannt war. Die Stadt ist Lord Shiva und seiner Frau Parvati geweiht. Viele Hindus kommen vor ihrem Tod hierher um dann hier kremiert zu werden, denn die Atmosphäre ist sehr heilig. Man kann die Auswirkung der vielen Heiligen spüren, die diesen Ort gesegnet haben. Nach etwa 20minütiger Bootsfahrt erreichten wir „Rana Mahal Ghat“, wo unser Gästehaus war. Die „Ghats“ sind die Stufen, welche von der Stadt hinunter zum Ganges führen, wo die Menschen in den Fluss steigen um in das Wasser einzutauchen. Wir nahmen den umgekehrten Weg, vom Boot hinauf zu unserem Gästehaus, das den Namen „Palast auf den Stufen“ trägt.





Auch wenn es von außen keinem Palast mehr ähnlich sieht, drinnen ist es doch noch recht schön. Guruji fand heraus, dass es von der königlichen Familie Ranaprakab Singh gebaut worden war, welche mit Meerabai Devi, einer berühmten Heiligen, verschwägert war. Wir bezogen unsere Zimmer. Swami erhielt eines der runden „Eckzimmer“ mit einer wunderbaren Aussicht auf den Ganges. Gleich nach dem Zimmerbezug gingen wir wieder hinunter zum Ganges und machten eine kurze Bootsfahrt zu den Hauptstufen. Dort wurde gerade das Aarti für Mutter Ganga gemacht, wie jeden Abend. Es wird von etwa 12 Priestern ausgeführt und jeder macht sein eigenes, während viele Devotees sich zusammenfinden und  Bhajans singen oder tanzen zu Ehren von Ma Ganga. Wenn das Aarti fertig ist, entzünden alle Menschen die von den Booten aus zuschauen, ein kleines Butterlämpchen, das auf einem kleinen Körbchen mit Blumen liegt und übergeben es Ganga. Es war ein wundervoller Anblick, all die kleinen Lichter, die auf dem Fluss schwammen. Zurück am Ufer waren stiegen wir wieder die Treppen hinauf und schlenderten durch die schmalen Straßen. Es gibt viele kleine Läden wo man fast alles kaufen kann. Plötzlich bogen wir in eine Art kurzer Seitenstraße ein. Am Ende befand sich eine große Türe auf welcher stand: Sribendu Lahiri. Wir betraten einen wunderschönen Innenhof. In diesem waren zwei Mandirs. Einer war Shyamacharan Lahiri (Lahiri Mahasaya), dessen Sohn Tinkori Lahiri und Enkel Satyacharan Lahiri gewidmet, der andere Mahavatar Babaji. Der Tempel der von Lahiris Urenkel gebaut worden war, enthält die Asche von allen dreien. Es war eine wundervolle, von Frieden erfüllte Atmosphäre und wir saßen mit Swami dort für eine Meditation. Dann zeigte uns die Person, welche diesen Ort umsorgt, das Original der berühmten Fotografie von Lahiri Mahasaya. Als wir zurück im Gästehaus waren, fanden wir heraus, dass dieses Lahiris  Ashram gewesen war und dass das Zimmer, das Swami wählte, Lahiris Meditiationsraum war.




Das feine Nachtessen nahmen wir auf der Terrasse des Gästehauses ein. Das Restaurant ist eingegittert, dies um zu verhindern, dass die Affen sich am Essen „bedienen“. Das Hotelpersonal führte uns auch noch auf das Dach, das ein wundervoller Platz für Meditation ist Sicht auf den Ganges hat.

Am nächsten Morgen starteten wir sehr früh, schon um 6 Uhr, um eine Bootsfahrt auf dem Fluss zu machen. Auf diese Weise erhielt jedermann, der noch nie dort gewesen war, einen ersten Eindruck von der Stadt. Neben den Händlern, die per Boot kommen um ihre Ware zu verkaufen (auf der Foto sind DVD- und CD-Verkäufer) begegneten wir auch einigen asiatischen Pilgern, denen unsere Bhajangesänge so gefielen, dass sie sogar anfingen, auf ihrem Boot zu tanzen.





Nach dem Frühstück gingen wir zum allerwichtigsten Tempel in Varanasi: Dem Kashi Vishwanath. Er ist ein Shivatempel, der einen der 12 Jyotir Lingams Indiens enthält. Wir konnten ihn in Gruppen von je 10 Personen betreten. Zuerst mussten wir unsere Pässe registrieren lassen, denn es werden wegen der Spannungen zwischen den Hindu- und den Muslimgemeinschaften keine Muslime in den Tempel gelassen. In der Vergangenheit war der Tempel zerstört und eine Moschee gebaut worden. Heute steht der Tempel direkt neben der Moschee. Das Dach ist mit 900kg reinem Gold überzogen, das von einem Maharaja vor längerer Zeit gestiftet worden war. Es hat eine recht große Polizei- und Militärpräsenz im Tempelbereich. Europäer sind normalerweise nicht zugelassen, außer in Ausnahmefällen, wenn sie der Hindu Tradition folgen. Wir jedoch erhielten Zutritt. Wir hatten nur einen kurzen Darshan vor dem Lingam, da sehr viele Menschen versuchten, sich durchzudrängen. Aber es war ausgesprochen schön, diesen besonderen Platz zu sehen und auch zu spüren. Fotografieren ist absolut verboten. Nach dem Vishwanath streiften wir durch Varanasi und besuchten noch einige andere Tempel. Einer davon war der Ashram von Shri Satuwa Baba wo wir sehr herzlich empfangen wurden und die Brahmacharis uns Tee anboten. Der Nachmittag war frei (die erste „Freizeit“ auf dieser Reise) und die meisten nutzen diese Gelegenheit für Shopping. Einige gingen am Abend noch zum Aarti.




Am nächsten Morgen brachen wir um 10 Uhr auf. Zuerst besuchten wir einen kleinen Ashram in der Nähe. Leider erinnere ich mich nicht mehr an den Namen des Heiligen, der diesen Ashram gegründet hatte, doch er ist ein recht berühmter Vishnu Heiliger. Einer der Brahmacharis führte uns durch den Ashram. Wir sangen einige Bhajans in diesem Tempel und Swami wurde mit einem persönlichen Schal dieses Heiligen beschenkt. Sie sagten, dass dieser der erste in unserer Zeit gewesen sei, welcher das Mahamantra „Hare Krishna Hare Krishna, Krishna Krishna Hare Hare, Hare Ram Hare Ram, Ram Ram Hare Hare“ verbreitete, sogar noch vor Srila Prabhupad

Als nächstes stand der „Kashi Dham, Shakha Ashram“ auf unserem Programm, eines weiteren lokalen Heiligen und dann gingen wir zu einem kleinen Tempel, der das Haus war, wo Ramakrishna wohnte, als er Varanasi besuchte. Er wohnte in diesem Raum für 3 Monate und machte dort regelmäßig Puja auf einem Saligram. Die Großenkelin des Mannes, der Ramakrishna damals beherbergte, hieß uns herzlich willkommen und zeigte uns die Padukas die Ramakrishna trug, während er dort wohnte.





Nachdem wir diesen Ort verlassen hatten gingen wir zu Krim Kund. Das ist der Ort, wo Aghoracharya Baba Kina Ram sein Aghora Sadhana praktizierte und die Kinarami Aghor Tradition einführte. Baba Kina Ram erhielt seine Anweisungen direkt von einer Manifestation des großen Dattatreya (eine Manifestation von Brahma, Vishnu und Shiva zusammen). Baba Kinaram (1563-1714) ließ die Aghora Tradition, welche früher schon bestanden hatte, wieder aufleben. Es heißt, dass sie auf Shiva selbst zurückgehe und von Dattatreya verbreitet worden sei. Eine der Bedeutungen von Aghora ist: A & Ghora: Ghora = „Schwierigkeit“, A = „nicht“. Deshalb heißt es, dass dies der Weg sei, der nicht schwierig, sondern leicht ist, eine vereinfachte Anbetung. Aghoris glauben nicht an irgendwelche „Formalitäten“. Im Krim Kund hatten Guruji und einige von uns ein sehr nettes und lustiges Gespräch mit einem Aghori für fast eine Stunde. Er erklärte uns sehr viel über ihre Tradition. Es heißt, dass ein wahrer Aghori sich weder mit Asche einreiben, noch vorgeben müsse, verrückt zu sein, noch müsse er seine Spiritualität in irgend einer Art zur Schau stellen, sondern einfach und „normal“ gegenüber Außen sein, während sein Inneres jedoch vor Liebe für das Göttliche brennt. Er sagte, dass sie (der Tempel) keine Spenden, weder von der Regierung noch von Fremden annehme, um unabhängig zu bleiben. Ich sagte ihm darauf, dass meine Spende von 50 Rupien im Tempel vorhin angenommen worden sei, worauf er lachte und sagte, dass er mir sogar eine Spende von 1‘000 Rupien geben könnte, worauf ich ihm erwiderte, ich könnte ihm 1500 Rupien zurückgeben… Er sagte weiter, dass er die Macht habe, alles hervorzubringen, was er benötige für sich und er niemanden brauche, der für ihn sorgen müsse, sonders dass die Natur für ihn sorge. Der einzige, an den sie wirklich glauben, ist ihr Guru. Sogar die Götter sind zweitrangig, denn sie können nur durch die Gnade des Gurus erreicht werden. Dies erinnerte uns wieder an die höchste Wichtigkeit des Sadgurus. Es erinnerte mich auch an Vijaya Krishna Goswami (einen Vaishnava Heiligen von Bengalen) der über Ramakrishna sagte, dass wegen dessen Zugänglichkeit die Menschen seine Größe und Wichtigkeit nicht erkannt hätten. Hätte er im Himalaya gelebt, wäre er von den Menschen mehr geschätzt worden. Und wieder dachte ich an unseren Guru und wie er nur darauf wartet, dass wir ernsthaft nach Gott trachten, uns nach ihm sehnen, nichts mehr anderes wollen, so dass er seine Gnade in uns fließen lassen kann.



Nach dieser erfrischenden und lustigen Diskussion gingen  wir weiter und erreichten nach etwa 5 Minuten den Ashram von Ananda Moy Ma. Der Mandir war geschlossen, so setzen wir uns einfach für eine Zeitlang zur Meditation nieder.


Später nahmen wir dann ein Boot zu einem anderen Ghat. Dort besuchten wir Trailanga Swami Math. Trailanga Swami (oder Telang Swami) ist vermutlich der berühmteste Heilige von Varanasi. Er wurde etwa 280 Jahre alt, andere sagen, er sei über  300 Jahre alt geworden. Er ging immer nackt umher, unschuldig wie ein Kind, kümmerte sich um nichts im Außen. Ramakrishna nannte ihn den „wandelnden Shiva von Varanasi“. In seinem Kloster zu sitzen, wo er seine Verehrung darbrachte, ist sehr, sehr schön. Es gibt einen riesigen Lingam von dem es heißt, dass Trailang Swami ihn selber vom Fluss zum Tempel getragen habe, eine Aufgabe, die nur für jemanden möglich war, der die Schwerkraft aufheben konnte. Nur schon beim Berühren konnte man dessen Kraft und Heiligkeit spüren. Telang Swami führte auch ein HariHara ein, eine Murthi aus halb Krishna, halb Shiva, wovon es nur zwei gibt in ganz Indien. Neben dieser Murthi stellte er auch ein Bild von Kali auf. Bevor er in Mahasamadi ging, bat er seine Jünger, ihm einen großen (denn er war sehr groß) hölzernen Sarg zu bauen. Als er starb, legten sie ihn da hinein. Und als sie den Sarg einige Tage später öffneten, erblickten sie anstelle des toten Körpers lauter wohlriechende Blumen. Es gibt Menschen, auch heute noch, die sagen, dass sie ihn am Ufer des Ganges gesehen hätten…..


Nachdem wir Trailanga Swamis Kloster verlassen hatten, nahmen wir wieder das Boot und kehrten gerade rechtzeitig zurück um am Aarti teilzunehmen. Swami bekam einen besonderen Platz, gerade neben den Sängern.




Ich weiß nicht, ob es noch mehr Berichte gibt, den am 14. fliegen wir bereits wieder zurück nach Kolkota und von dort dann zurück nach Europa.

(Danke, Werner, fürs schnelle übersetzen!)

12. November 2012

Dhanteras Livestream





Jai Guru Dev liebe Freund, liebe Familie

Wir werden einen Livestream (Online Live Übertragung) für die Festlichkeiten von Dhanteras (11. & 12. November) und Diwali (13. November) 2012. 
Nach einem magischen Abend gestern Nacht, in dem wir fühlten als ob unser Guruji Sri Swami Vishwananda seinen Körper von Indien nach Springen gebeamed hätte, so besonders und elektrisierend war die Atmosphäre, fühlten wir, dass wir die Gebete für Shree Mahalakshmi* und Sri Kubera übertragen sollten, damit Ihr daran teilhaben könnt wenn Ihr wollt. 

Also heute und morgen Abend jeweils um 18:00 werden wir die Pujas/Gebete aus dem Tempel von Shree Peetha Nilaya livestreamen.


Wir bitten um Verzeihung für die kurzfristige Benachrichtigung. Wir hoffen, Ihr schafft es dennoch Euch einzuklinken.

Herzlichst
Euer Shree Peetha Nilaya / Bhakti Marga Team 
 
Shree Dhana Karshana Shree Mahalakshmi Sahita Sri Kuberaya ist der volle Name von Mahalakshmi/Göttliche Mutter, deren Namen unser Ashram trägt, und deren Zuhause unser Ashram ist
 

Zweiter Teil der Pilgerreise


Ostindien mit Swami, November 2012, Teil 2

Heute Morgen hätten wir früh um 07.30 Uhr abreisen sollen, aber wegen „indischen“ Umständen ging’s erst um 08.15 Uhr los, nachdem alles Gepäck in den Bus verladen worden war. Unser erster Halt war beim Jagannath Tempel außerhalb von Kalkutta. Die Schwester eines der Kellner des Hotels gab uns diese „Adresse“. Als wir angekommen waren, wurden wir herzlich begrüßt und in den Tempel geführt. Der Cousin des Kellners, der dort war, erklärte uns die Geschichte des Tempels. Es war nicht so einfach zu verstehen was er sagte, wir alle verstanden nur Bruchstücke, die ich nun hier wieder zu geben versuche: Der Tempel gründet auf einer Traum-Vision von Ramakrishna,  wurde jedoch von einem anderen Heiligen gebaut, der auf wunderbare Weise die Holzbalken dafür aus dem Balken erhielt, aus dem die Jagannath Murthi geschnitzt worden war. Genau wie im „richtigen“ Jagannath Tempel, der in Südostindien steht, in Puri, wird auch hier Lord Jagannath einmal im Jahr in einer Prozession zu Seinem „Cousin“ in einen benachbarten Tempel getragen, wo Er dann etwa einen Monat bleibt, bevor Er wieder zurück gebracht wird.
Wir machten uns wieder auf den Weg und fuhren nach Tarakeshwar, um einen der 12 Jyotir Lingams zu sehen. Die Reise dauerte länger als erwartet und wir hatten widersprüchliche Informationen darüber, ob es Nicht-Indern erlaubt sei, den Tempel zu betreten oder nicht. Der Bus musste recht weit vom Tempel entfernt parken und wir mussten etwa 15 Minuten zu Fuß gehen, vorbei an der Bahnstation von Tarakeshwar, um zum Tempel zu gelangen. Auf dem Weg dahin war Swami recht amüsiert darüber, dass uns niemand sagen konnte, ob wir die Erlaubnis zum Betreten des Tempels erhalten würden oder eben nicht. Eine Person, die wir auf dem Weg „aufgelesen“ hatten, wurde dann unser Führer. Nachdem wir etwas Prasad und Blumen als Opfergabe gekauft hatten, wurden wir dann schließlich zum Tempel geführt. Die Priester waren nett und ließen uns problemlos den Tempel betreten. Guruji nahm das Prasad und ging in das Sanktum mit einem der Priester, um die Speise und die Blumen zu opfern, während alle andern draußen, einige Meter vor dem Sanktum, warteten. Der Lingam selber war mit einem Tuch zugedeckt und schön dekoriert. Schließlich gingen wir dann wieder zurück zum Bus und verpflegten uns unterwegs mit frischen Bananen.


Zurück im Bus begann unser „Swami Sri Yukteswar“-Abenteuer….. Schon den ganzen Tag über und bereits am Vortag verbrachten Yamuna und unser Führer am Telefon, um herauszufinden wo das Haus, in welchem Swami Sri Yukteswar lebte, zu finden sei. Mit jedem Telefonanruf kamen wir unserm Ziel etwas „näher“. Endlich erreichten wir es und stiegen aus dem Bus. Wir mussten etwa 5 Minuten zu Fuß durch den Ort Serampore gehen, der immer noch gleich auszusehen schien wie damals, als Yogananda und Yukteswar durch diese Straßen gingen. Die Gebäude sind sehr alt, sie wurden während der Kolonialzeit von den Briten gebaut. Endlich erreichten wir das Haus, in dem Yogananda als Junge lebte. Es ist gut unterhalten von der Yogoda Satsanga Society, welche Yogananada gegründet hatte. Wir saßen für einige Minuten in seinem Zimmer und meditierten. Dann gingen wir weiter zum Haus von Swami Sri Yukteswar, das einige Minuten entfernt liegt. Allerdings konnten wir nicht ins Haus rein in dem er tatsächlich gelebt hatte, da es zugesperrt war. Wir fanden heraus, dass dieses Haus neue Besitzer hat und dass die Wohnungen vermietet seien. Der Mann der dort arbeitete sagte uns, dass niemand zuhause sei. Neben dem Haus steht zum Gedenken an Sri Yukteswar ein kleiner Tempel, den wir dafür besuchten. Doch wir waren nicht ganz befriedigt, deshalb gingen Reena und ich auf Anweisung von Swami zurück zum Haus um nochmals mit dem Mann zu sprechen, der uns jedoch wieder das gleiche sagte wie vorher. Ungeachtet dessen klopfte Reena an die Tür und plötzlich kam eine alte Frau und öffnete die Tür für uns. Wir riefen Swami und die andern und konnten dieses historische Haus betreten. Wir gingen die Treppe hoch, die Yogananda und sein Sekretär Richard Wright einst hochgestiegen waren um von Swami Yukteswar empfangen zu werden, als er noch lebte. Wir gingen entlang des Balkons und kamen zum Zimmer von Yukteswar. Es war verschlossen, doch wir konnten durchs Fenster reinspähen. Wir leuchteten mit unseren Taschenlampen hinein und konnten einen einfachen Altar und einige Schachteln und Koffern entdecken. Ansonsten war der Raum leer. Nachdem alle reingeschaut hatten zeigte Swami, der auf dem Balkon stand, runter in den Innenhof, wo der Guru jeweils seine Jünger traf um Satsang zu geben und sie in den Disziplinen Kriya Yoga und Spiritualität lehrte. Yogananda führte die kleine Zahl von Yukteswars Jünger auf dessen strenge Ausbildungsmethoden zurück, die, wie Yogananda sagte „nicht anders als  drastisch beschrieben werden konnten“.
Wir verließen das Haus wieder und gingen zum Mittagessen (oder besser Nachtessen, denn es war bereits 5 Uhr abends). Bevor ich anfangen konnte etwas zu essen, bat mich Swami, Reena erneut zu begleiten um die Telefonnummer vom Besitzer von Yukteswars Zimmer ausfindig zu machen. Also gingen wir wieder, begleitet von Swamis Fahrer (Swami fährt manchmal in einem andern Auto während der Pilgerreise). Und erneut sprachen wir – oder es war eher der Fahrer – mit dem Mann in der Nähe des Hauses. Schließlich gab dieser einem andern Mann den Auftrag uns zu jemandem zu führen, der offenbar mehr wusste. Einige Häuser weiter fanden wir diesen. Er rief den Namen eines andern Mannes ins Haus hinein…..und nach etwa zwei Minuten kam der Mann heraus. Das erste was ich an diesem Menschen bemerkte, war seine Nase, die mich irgendwie an Swami Sri Yukteswar erinnerte und ich dachte für einen Moment, dass er wie ein Verwandter von ihm aussah. Während wir miteinander sprachen erzählte er uns, dass Swami Sri Yukteswar sein Urgroßvater gewesen war! Natürlich waren wir glücklich überrascht, dies zu hören…. Doch nicht nur das, er sagte uns, dass er gewusst habe, dass wir kommen würden und dass es Yukteswars Gnade war, dass wir den Weg hierher gefunden hätten. Er sagte, dass wir mit unserer ganzen Gruppe zurückkommen sollten und dass er uns einige der persönlichen Dinge seines Urgroßvaters zeigen würde. Dies machten wir natürlich und einer nach dem andern durfte die Segnung/Darshan von Yukteswars Puja-Muschelschale, Gita Buchständer, Topf, Teller und seiner Tinte und Federhalter erhalten. Er sagte uns, dass der Raum im Originalhaus verschlossen sei wegen einiger unerledigter Familienangelegenheiten. Wir bedankten uns bei ihm für seine Freundlichkeit und Gastfreundschaft, doch er zeigte nur zu Yukteswar und sagte, dass das alles sein Wille sei.
Nach diesem schönen Erlebnis bestiegen wir wieder den Bus mit der Absicht, nach Halisahar zu fahren, dem Geburtsort von Sri Ramprasad Sen, dem „Barden von Kali“, der viele Gedichte und Lieder zu Ehren seiner geliebten Mutter Kali und Tara geschrieben hatte. Leider war es uns aus Zeitgründen und wegen der sehr schlechten Straßen nicht möglich dorthin zu gelangen, deshalb fuhren wir dann direkt zu unserem Hotel in Krishnasagar. Swami hingegen schaffte es, den Tempel einer anderen Vaishnava Heiligen zu besuchen. Im Hotel angekommen bekamen wir ein sehr spätes, jedoch sehr gutes Nachtessen und konnten endlich zu Bett gehen.
Am nächsten Morgen fuhren wir im Zeitplan um 7 Uhr ab! Die Fahrt dauerte nur 30 Minuten bis Mayapur, dem Geburtsplatz von Chaitanya Mahaprabhu. Dies war der erste Tempel den wir besuchten, Chaitanyas Geburtsplatz. Er wurde unter einem Niembaum geboren, der auch der Mittelpunkt dieses großen Tempels ist. Dort trafen wir Swami Govinda, einen früheren Studenten von Sathyanarayanaya Das. Er war sehr freundlich und führte uns in ganz Mayapur und Nawadwip umher. Nach dem Chaitanya Tempel gingen wir zum Haupt ISKCON Tempel in Mayapur. Es war schon beeindruckend, die riesigen Ausmaße dieses ganzen Tempelkomplexes zu sehen. Zurzeit wird ein neuer Tempel gebaut, der größte überhaupt, welcher auch ein Planetarium und einen riesigen Dom enthalten wird. Es war sehr schön, den heutigen Haupttempel Radha Krishna, Narasimha und Gaur Nitay zu sehen und Zeit darin zu verbringen. Wir besuchten auch den Pushpa Samadi von ISKCON-Gründer Srila Prabhupada (s. Foto). Sein Haupt-Samadhi ist in Vrindavan und in Mayapur sind nur Blumen, die auf seinem Körper waren und dann hierher gebracht wurden. Doch der Pushpam Samadhi ist riesig und die Statue von Prabhupad angeblich aus reinem Gold gefertigt.

Anschließend ging‘s für rund 20 Minuten durch Schmutz und Morast, bis wir den „Hafen“ am Ganges erreichten. Von dort nahmen wir eine Fähre, die uns in 10 Minuten nach Nawadwip brachte. Velorikschas, immer zwei Personen zusammen, brachten uns zum Samadhi von Srila Jagannath Das Babaji Maharaj. Es machte Spaß, so durch die schmalen Straßen des Orts zu fahren. Im Tempel erzählte uns Swami, dass Babaji Maharaj ein Siddha (ein perfektes Wesen) war, der alles erreichte, indem er die Namen Gottes sang. Als er schon sehr alt war, trug ihn sein Diener-Jünger in einem Korb auf dem Kopf von Vrindavan nach Nawadwip. Als Siddha war es ihm möglich, sich selber sehr leicht zu machen, so dass sein Jünger keine Probleme damit hatte, ihn zu tragen. Allerdings neckte er auf dem Weg seinen Jünger ab und zu, indem er sich wieder schwerer machte. Kurz vor seinem Mahasamadhi rief er seinen Jünger zu sich und fragte ihn, ob er Gaur Nitay erreichen, oder ob er lieber reich sein wolle. Sein Jünger, der in seinem ganzen Leben nie Geld besessen hatte, frage seinen Guru, ob es ihm wirklich möglich wäre, ihm Geld zu geben, da sein Guru auch nie welches besessen hatte. Jagannath Das Babaji versicherte ihm, dass er ihm so viel Geld machen könne, wie er wünsche. Sein Jünger sagte, dass er das sehen wolle. Am nächsten Morgen bat ihn sein Guru, zum Fluss hinunter an eine bestimmte Stelle zu gehen. Er ging, wie vom Guru gewünscht, öffnete die Höhle dort und sah, dass sie mit Gold, Edelsteinen und andern wertvollen Dingen gefüllt war. Schockiert rannte er zurück zu seinem Guru, fiel zu seinen Füssen und versicherte ihm, dass er nichts anderes wolle, als Gaur Nitay zu erlangen. Unverzüglich ließ ihn sein Guru Sie erreichen und Sie erschienen vor ihm. Srila Jagannath Das Babaji ging im Alter von 157 Jahren in Mahasamadhi ein.

Wir benützten wieder die Rikschas und fuhren zu einem anderen Tempel, dem Haus, wo Chaitanyas Frau Vishnupriya lebte. Uns wurde erzählt, dass, als Chaitanya sich entschloss, Sannyasin zu werden, Seine Frau Ihn fragte, was sie nun tun solle, da Er für sie doch alles bedeutet hatte. Er gab ihr Seine Padukas und gab ihr auf, diese zu verehren und dass Er so immer bei ihr sein werde. Sie tat, wie Er ihr aufgetragen hatte. Ihre Hingabe war so stark, dass sie schließlich mit Seinen Sandalen verschmolz. Alles was von ihr übrig blieb, war ihr Nasenring, welcher nun ihre Murthi verziert. Nachdem er uns das alles erzählt hatte, segnete uns der Priester mir Chaitanyas Padukas, die immer noch im Tempel aufbewahrt werden. Die Energie dort war außerordentlich lieblich, mit einer hingebungsvollen Atmosphäre. Anschließend gingen wir wieder zum Boot, das uns zurück nach Maypur brachte. Im Bus bekamen wir eine wunderbare Mahlzeit. Alle bekamen Reis, gemischt mit Gemüse, Kartoffeln, Chapati, Pickles, Salat und einen kleinen Dessert.

Die Straße, die wir nehmen mussten, erinnerte mich an die Mondlandung und wie die Astronauten mit ihrem Mondvehikel durch die Krater fuhren. Wir hatten zwar kein Mondfahrzeug, jedoch mussten wir durch unzählige Krater fahren! Sogar Yamunashree, die doch schon oft in Indien und Nepal unterwegs war, musste zugeben, dass sie noch nie eine so schlechte Straße erlebt hatte. Schließlich erreichten wir unseren Bestimmungsort, Parapith, um ca. 10.15 Uhr nachts. Leider war der Tempel nur bis halb elf Uhr geöffnet, so dass wir zum Nachtessen und Zimmerbezug übergingen und den Tempelbesuch auf den nächsten Tag verschoben. Einige erfuhren, dass das erste Abishekam für Ma frühmorgens um 4.30 stattfinde, worauf ich meinen Wecker auf diese Zeit einstellte. Aus unerfindlichen Gründen jedoch wechselte mein Handy eigenständig die Zeitzone (es merkte endlich, dass ich in Indien war!) und ich verpasste die Gebete. Einige wenige hatten jedoch mehr Glück als ich und waren rechtzeitig dort. Sie nahmen Kontakt mit dem Priester auf, welcher dann Darshan mit Ma für die ganze Gruppe organisierte. Wir nahmen das Frühstück im Hotel ein und gingen dann zum Tempel. Nachdem wir Prasad gekauft hatten, wurden wir in den Tempel geführt. Swami und ich kauften zwei Statuen von Tara Ma, um auf der Murthi von Tara im Tempel gesegnet zu werden. Im Tempel drinnen sahen wir das wunderschönste silberne Abbild von Ma Tara. Wir bekamen Darshan von Ihr, Ihren Segen und auch den Segen Ihrer Padukas. Wir konnten sogar unsere Statuen auf die Padukas und die Murthi stellen und sie so segnen lassen. Nach dem Darshan verblieben wir noch für etwa eine Viertelstunde in Meditation im Tempelkomplex. Innerhalb des Tempelbereichs waren verschiedene Schreine, unter anderem einer für Mahavishnu, Garuda und Bhama Kepa (Bhamdev), dem lokalen Heiligen. Alle Gebete die Ma Tara dargeboten werden, werden letztlich Maha Vishnu dargeboten. Nachher besuchten wir den örtlichen Smashan (Friedhof) wo die Aghore Babas ihre Sadhana verrichten. Tara versprach Bhama Kepa einmal, dass wer auch immer Sadhana an diesem Ort verrichte, Siddhi erreichen würde.

Anschließend widmeten wir uns etwas dem Shopping und einige von uns fuhren mit einer motorisierten Rikscha zu einem etwa 2 Kilometer entfernten Dorf, wo Bhama Kepa geboren worden war. Wir wurden herzlich vom Urenkel von Bhama Kepas Bruder empfangen. Er zeigte uns, wo Bhama Kepa geboren worden war und während der ersten 20 Jahre gelebt hatte. Als er noch Kind war, wurde er sehr krank und seine Eltern brachten ihn in ihrer Verzweiflung nach Tarapith. Tara erschien seiner Mutter und sagte ihr, dass ihr Sohn wieder genesen würde, er aber zu einem bestimmten Zeitpunkt Ihr gehören würde. Die Mutter war einverstanden und der Sohn wurde gesund. Einmal war er in Bhava und er stellte sich vor, dass er Hanuman helfe, Lanka in Feuer zu setzen, ebenso die Reisfelder des Dorfes. Ein anderes Mal nahm er alle Götter des Dorfes zum Fluss hinunter und verkündete, sie hätten ihm gesagt, sie seien durstig. Als Bhama Kepa etwa 20 Jahre alt war, musste seine Mutter ihr Versprechen einlösen und ihren Sohn ziehen lassen, jedoch mit seiner Versicherung, dass er kommen würde, wann auch immer sie nach ihm rufen würde. Er wurde der Jünger eines Tantrik Guru, der ins Dorf kam und Sadhana im Dorffriedhof machte. Alle Leute des Dorfes fürchteten sich vor ihm, außer Bhama Kepa, denn er spürte, dass dieser  Mann ihm helfen könne, seine geliebte Tara zu erreichen. Der Guru erkannte Bhama Kepa und nahm ihn als seinen Jünger auf, da er wusste, dass Tara ihn dorthin gesandt hatte um ihn zu unterrichten. Bhama Kepa meisterte alles, was sein Guru ihn lehrte und er selber wurde ein Siddha. Er verbrachte die meiste Zeit seines Lebens in Tarapith. Einmal besuchte er Dakshineshwar und traf Ramakrishna. Er sagte, dass er Kali dort sehr liebe und bat Ramakrishna ihm die Murthi von Kali zu geben damit er sie nach Tarapith bringen könne, da Kali wie die Schwester von Tara aussehe. Ramakrishna berührte daraufhin seine Augen und in diesem Augenblick erkannte Bhamadev, dass beide ein und dieselbe waren, seine Tara und Ramakrishna’s Kali. In einem andern Fall kam eine Person mit einer ernsthaften Magenerkrankung um geheilt zu werden. Bhamdev verpasste dieser Person mehrere Stöße in den Magen und rief „geh weg“. Tatsächlich rief er, dass die Krankheit weg gehen soll und die Person wurde vollkommen geheilt. Bhama Kepa wurde etwa 80 Jahre alt.
(Urenkel von Bhama Kepas Bruder und seine Frau, die sich um den Tempel kümmern)

JAY MATARA!!!!!!

Nachdem wir unser Gepäck zusammengepackt hatten verließen wir Tarapith und hielten nach etwa 20 Minuten Fahrt an, um Nityanandas Geburtsort zu besuchen. Leider war dieser Tempel geschlossen, doch wir konnten sein Geburtshaus sehen. Auf dem Weg zum Bus zurück wurden wir von einigen wütenden Kühen angegriffen und Jyaanaprakash verlor beinahe unsere teure Kamera an eine der unglücklichen Kühe. Schließlich konnten wir dann um 3 Uhr nachmittags die rund 400 Kilometer lange Fahrt nach Gaya antreten, was heißt: 12 Stunden Busfahrt, davon 3 Stunden auf Naturstraßen mit gigantischen Löchern…. Frühmorgens erreichten wir endlich Bhod Gaya, bekamen Frühstück und konnten etwas Schlaf nachholen.

JAY GURU DEV!!!!! JAY TARAAAA!!!!