Muktananda war gestern Zeuge einer Begebenheit, die sich hier im Zentrum mit Swami Vishwananda und Gästen abspielte:
Ich kam am frühen Sonntag Nachmittag in die Eingangshalle des Zentrums als sich Guruji dort mit „Vater und Tochter“ unterhielt, welche nach dem gestrigen Darshan mit anschließender Übernachtung und Morgengebeten, nach dem Mittagessen im Begriff der Abreise waren. Diese jedoch fand sich insofern erschwert, als der Autoschlüssel sich im Zündschloss des Wagens befand, während die Elektronik das Auto automatisch verriegelt hatte und die beiden einfach nicht mehr in ihr Auto kamen. Die Tochter (etwa 17 Jahre alt) war zum ersten Mal hier gewesen und fand sich einerseits von Gurujiʻs Energie, Präsenz und Persönlichkeit sichtlich und ausdrücklich beeindruckt, andererseits jedoch war ihr Mind (Verstand) reichlich mit ernsthaften Infragestellungen bezüglich so mancher „Rituale“ befrachtet. ...wer kennt dies nicht?
Als Guruji sich dann Richtung Ausgang bewegte - gefolgt von den beiden und von Chidananda (mit einem Ziegelstein in der Hand) und auch von Pankaji- öffnete ich die Eingangstür und wir alle fanden uns vor Gurujiʻs Golfcar wieder, in welchem er und Pankaj schon einmal Platz nahmen, um eigentlich abzufahren. Nach einem kleinen „Small-talk“ fragte der Vater oder die Tochter zuerst „Swami you could open the car“ [Swami, Du könntest doch die Tür öffnen], was sofort zustimmende Wiederholung fand. „Yes Swami you could open the car.“ [Ja Swami, Du könntest doch die Tür öffnen] Worauf Guruji mit „May be I can, may be not“ [Vielleicht kann ich es, vielleich auch nicht], antwortete und dann die Frage hinzufügte; „So, was wollt ihr nun tun?“
Der Vater sagte, er könne eine Firma anrufen, von der jemand komme und das Auto öffnen würde. „Das ist sehr teuer“ sagte Guruji, was der Vater gleich bestätigte.
„Wenn ich das Auto öffne, kostet es dich viel“, sagte Guruji wiederum. Und auf die Frage was es denn kosten würde, sagte er, „well, you would have to quit smoking.“ [Du müsstest mit dem Rauchen aufhören] „OK, mach ich“, sagte der Vater... und wir alberten ein wenig damit rum.
„Muktaananda kann euch helfen das Auto zu öffnen“, sagte Guruji schließlich, und zu mir gewandt fügte er hinzu, wir sollten das Autofenster von aussen nach unten drücken und dann durch den Spalt mit einem Werkzeug die Verriegelung lösen und so die Tür öffnen. Danach fuhr er weg und rief dem Vater noch zu, dass er nichts versprechen solle, was er dann nicht halten könne. Sollte damit das Versprechen nochmals konsolidiert werden?
Jedenfalls fuhr Guruji weg und ich schaute mich nach brauchbarem „Werkzeug“ um. Direkt neben uns standen ein paar Schneeschaufeln an die Wand gelehnt, und eine davon dünkte mir in diesem Moment das passende für diesen Zweck zu sein. Wir reinigten diese gemeinsam kurzerhand ohne viel zu denken und machten uns zu dritt auf den Weg Richtung Auto. „Wenn Guruji sagt, dass es so funktionieren würde, dann würde es auch so sein." Egal was der Verstand im Einklang mit moderner und konservativer Physik auch dazu sagen mag.
Nach etwa 100 Metern erreichten wir das Auto. Ich sah den Schlüssel im Zündschloss stecken und betrachtete mir schon mal das Fenster für mögliche „Schneeschaufelansatzpunkte“, während der Vater einfach an die Tür kam, am Griff zog und die Tür sich mit aller Selbstverständlichkeit öffnete!
........??!! ....................„Sie ist offen??!!“ .................??!! ...............??!!!!
Ihr könnt Euch die Gesichter vorstellen.... Ganz wie im Film. Ihr kennt das. Nun bestätigten sich die beiden gegenseitig eifrig, und sich eindringlich wiederholend..., dass sie sich beide vorher versichert hatten, dass das Auto verriegelt gewesen sei. Sie wollten ja bereits schon abgefahren sein, konnten aber nicht ins Auto kommen, da sich die Türen einfach nicht öffnen ließen. So kamen sie wieder zurück in die Eingangshalle des Zentrums.
Jedenfalls schossen uns allen drei Beteiligten dann so manche Gedanken durch den Kopf und .... die Seele freute sich!! Sie hüpft und tanzt - immer noch - vor Vergnügen über wieder einmal drei ziemlich verblüffte Verstande, die dem „größeren“ Leben wieder einmal ein ganz klein wenig - oder auch ein wenig mehr- näher gekommen sind. Ganz gewiss nicht nur fragend, „wie bloß hat Guruji das Auto geöffnet?!“ ...sondern womöglich auch; „wie bloß höre ich jetzt mit dem Rauchen auf?!“ ...und vielleicht auch: „was mache ich jetzt eigentlich bloß mit dieser, in so ein klitzekleines Ereignis verpackten, großen Erfahrung?!“
Guruji sagte einst: „Der Meister kann dir in einem winzigsten Tröpfchen ALLES geben.“ Nun liegt es an uns, wie viel wir aus diesem Tröpfchen herausnehmen. Wie heißt es doch so schön im Sprichwort ...? ,Was du erbst von deinen Vätern, erwirb es um es zu besitzen.ʻ Oder übersetzt:
Was du von deinem Meister bekommst, tauche tief hinein, um maximal davon zu profitieren, nicht nur für Dich selbst, sondern für die ganze Welt! Unsere Seelen sehnen sich nach wahrer, unbändig gelebter, offenherzigster Freude.
Danke Guruji danke !
Guruji ist hierher auf die Erde gekommen, um unsere Herzen zu öffnen und manchmal
sogar Autos - wenn nötig :)
Doch was sagte Guruji zum Vater: Es kostet dich viel, wenn ich das Auto öffne. Du musst das Rauchen aufgeben. Nun, wenn es das kostet, um die Autotür zu öffnen, was mag es uns dann kosten unsere Herzenstür zu öffnen??!! Es kostet viel mehr. Es kostet das Ego und alles was es ausmacht.
Bist Du bereit dazu? Der Meister ist nicht nur ein Meister der Botschaften-Verschlüsselung
sondern auch der Ent-Schlüsselung aller Schlösser auf allen Ebenen und Realitäten.
Höre bitte unseren Herzensruf und sende uns Deine ganze Gnade geliebter Meister. Höre nicht auf unser Ego, das Dich fürchtet. Danke von ganzem Herzen und von ganzer Seele, geliebter Gurudeva Sri Swami Vishwananda.
Dankbar,
Muktaananda