Nach etwas mehr als zwei Jahren besucht Swami Vishwananda wieder die Schweiz. Erster Halt auf der Darshan Tour war Rheinfelden (in der Nähe von Basel). Der Darshan fand in einer wunderschönen Halle direkt am Rheinufer bei frühlingshaftem Wetter statt.
Wie immer zu Beginn stimmte Swami VIshwananda einen Bhajan an, erkannte aber bald, dass es für die ungefähr 350 Besucher nicht ganz einfach war mitzusingen. Swami entschied daher, einen einfacheren Radha Krishna Bhajan zu singen. Er erklärte, dass Radharani, die ewige Gefährtin Krishnas, die Verkörperung der Hingabe in jedem von uns ist. Sie befindet sich in jedem von uns tief im Herzen, auch bei den Tieren.
Dazu erzählte uns Swami eine Geschichte. Sie handelte von einem Weisen, der mit seinen Schülern durch die Lande zog und Satsangs zum Bhagavatam hielt. Wo auch immer er hinging, kamen unzählige Menschen, um ihm zuzuhören. Eines Tages befanden sie sich in einer sehr abgelegenen Gegend und der Meister sagte: "Heute gehen wir in den Wald und geben Satsang." Die Schüler waren entsetzt, denn für wen sollte er Satsung halten, und ausserdem war der Wald dafür bekannt, dass dort viele wilde Tiere lebten und Diebe ihr Unwesen trieben. Aber der Meister war fest entschlossen, Satsang im Wald zu geben, mit den Tieren und nicht mit den Menschen.
Der Meister überliess es den Schülern mitzukommen. Natürlich folgten sie ihrem Meister in den Wald und dachten sich, falls wir im Wald mit dem Meister sterben sollten, dann erreichen wir sicher den Himmel, denn mit dem Meister zu sterben, ist ein Segen.
Sie gingen tief in den Wald und der Meister fing an, laut die Gita zu rezitieren. In dem Moment hörte man ein lautes Brüllen und ein Tiger erschien aus dem Dickicht. Die Schüler erschraken sich fürchterlich und dachten, dass ihre letzte Stunde geschlagen hatte. Doch der Meister ging auf den Tiger zu, streichelte ihm über den Kopf und flüsterte ihm das Guru Mantra ins Ohr, das er dem Tiger in einem früheren Leben bereits gegeben hatte. Der Tiger wusste nicht darum, aber der Meister wusste es. Doch in dem Moment, wo der Meister ihm das Guru Mantra ins Ohr flüsterte, erkannte ihn der Tiger. Daraufhin verbeugte sich der Tiger vor dem Meister und Tränen flossen ihm aus den Augen. Auch der Meister weinte. Denn der Art ist die Verbindung zwischen Schüler und Guru, nicht nur in einem Leben, sondern in vielen Leben. Selbst wenn der Schüler auf die Ebene eines Tieres zurück gefallen ist, ist es die Aufgabe des Meisters, den Schüler daran zu erinnern, was das Ziel des Lebens ist.
Hier hat der Meister den Schüler an die Bedeutung des Göttlichen Namens erinnert. Denn indem man den Göttlichen Namen singt, wird der Geist von den Unreinheiten gereinigt. So sagt auch Krishna in der Gita: "Der dessen Bewusstsein klar ist, wird mich erreichen."
Anschliessend erzählte Swami noch zwei weitere Geschichten, in welchen er die Bedeutung und Grösse der reinen Liebe und Hingabe an Gott aufzeigte. Denn wenn man Gott wahrhaft liebt, dann ist das Herz Gottes mit dem Devotee, und das Herz des Devotes ist mit Gott.
Daraufhin bat Guruji alle Anwesenden mitzusingen, egal ob wir eine gute und schlechte Stimme haben, denn Gott freut sich über die Liebe in unseren Herzen.
Swami stimmte einen Radhe Krishna Bhajan an und begann kurz darauf mit dem Darshan, der bis 00.30h dauerte.
(Danke Kalavati für den Bericht und die schönen Bilder)