12. August 2014

Eine Geschichte aus dem Bhagavad Gita Kurs

Vom 6. August schreibt Kalavati:

Heute war ein toller Tag. Wir hatten etwas weniger Verse (Kapitel 8) und damit auch mehr Zeit zum Singen und natürlich um eine weitere Geschichte aus dem Kurs aufzuschreiben. Immer wieder, vor allem, wenn die Konzentration langsam schwindet, lässt Swami viel Witz oder eine Geschichte einfliessen. 
Einige der Geschichten sollte wir schon kennen aber natürlich, wie so oft, wenn Guruji wünscht, dass jemand die Geschichte erzählen soll, dann kennt sie plötzlich niemand mehr und alle haben ein Gedächtnis wie ein Goldfisch. 

Nun Branthi und ich sind fleissig dabei, die Geschichten aufzuschreiben, mit denen Guruji auf wunderbare Weise das Wissen, dass er über die Gita vermittelt, untermalt.
Immer wieder erklärt Krishna Arjuna wie er seinen Geist reinigen und auf Gott ausrichten muss um ihn unter Kontrolle zu bringen.


Dabei erzählte Guruji uns eine Geschichte, die uns die Kraft des Göttlichen Namen näher bringt:

Der Heilige und die zwei Bäume oder die Kraft des göttlichen Namens

Es lebte einmal ein Heiliger in Kashi (heutiges Varanasi). Er meditierte stehst über den Herrn. Alles was er tat war auf Narayana ausgerichtet. Einmal, während er reiste, kam er in einen Wald. Bald dunkelte es ein und er hatte noch keine Bleibe. So suchte er sich einen Platz zum schlafen. Da er nichts fand, legte er sich einfach ins Gras. Während er schlief, berührte sein Kopf einen Baum und seine Füsse einen anderen Baum. Auch während er schlief, war er vollkommen auf Narayana ausgerichtet. Alle seine Körper, sein Atem, alles vibrierte Narayana.

Mitten in der Nacht ertönte ein lautes Krachen. Zutiefst erschrocken stellte der Heilige fest, dass beide Bäume umgefallen waren. Er wusste aber nicht warum.

Am nächsten Tag ging der Heilige zurück in den Ashram und ging wie immer seinen Pflichten nach. Die zwei Bäume aber waren zwei Menschen, die verflucht waren sich als Bäume zu inkarnieren. Durch die Berührung des Heiligen, dessen Schwingung Narayana war, wurden sie aus dieser Inkarnation befreit und als Töchter eines Brahmanen geboren. Ausserdem hatten sie die Fähigkeit ihr früheres Leben zu sehen. Voller Dankbarkeit gingen sie zu dem Heiligen. Sie sagten zu ihm: “Du hast uns in unserem letzten Leben befreit. Befreie uns auch jetzt.“ Der Heilige verstand gar nichts. Wie sollte er sie befreit haben? Die Mädchen enthüllten ihm die Geschichte und sagten: “Wir waren die beiden Bäume, die über dir damals nachts zusammenbrachen. Durch deine Berührung wurden wir von unserem Dasein befreit. Bitte befreie uns auch jetzt. Führe uns, denn wir wollen nicht mehr in diese Falle gehen.

Der Heilige wunderte sich, er hatte aus seiner Sicht kein Wissen. Das einzige, was er tat, war, stehst auf Krishna/Narayana ausgerichtet zu sein. So sprach er zu den Mädchen: “Dann lasst uns jetzt gemeinsam auf den Herrn meditieren.“ Die Mädchen führten diese Sadhana aus und richteten sich beständig auf Krishna aus. In kurzer Zeit waren sie befreit.

1. Swami erklärte dazu, dass der Heilige völlig unschuldig war. Er war sich keines Stolzes bewusst. Er selber hatte nichts gemacht. Es war nur Narayana, der durch ihn gewirkt hatte.
2. Wie unglaublich muss die Kraft des göttlichen Namens sein, dass die beiden Bäume befreit wurden?
3. Wenn wir ununterbrochen den göttlichen Namen rezitieren können wir befreit werden. Wir müssen nur Vertrauen darin haben.