18. Mai 2013

Ausschnitt aus Gurujis Satsang, 17. Mai 2013, Teil 1

Gestern abend hat Swami Vishwananda einen weiteren wunderbaren Satsang gegeben und viele Fragen in überrachender Tiefe beantwortet. Die Atmosphäre war sehr freudig und wir hatten viel zu lachen. Hier ist der erste Teil ausgewählter Fragen für Euch. Viel Freude daran! 


Gelassenheit ist eine der 26 Eigenschaften eines Devotees. Ist es für einen durchschnittlichen Menschen möglich, diese Eigenschaft zu erlangen und wie?
Ja, es ist möglich. Denn die wahre Natur dessen, was Ihr seid - der Seele - ist durch nichts begrenzt – nicht durch Gutes, nicht durch Schlechtes. Die Seele ist ewiglich frei, es gibt nichts was sie begrenzt. Die Seele betrachtet die Dinge immer auf gleichmäßige Art und Weise.
Aber die Seele empfängt alle Informationen des universellen Bewusstseins – Gott. Doch wenn der Verstand dieses Wissen empfängt, muss er es auf eine bestimmte Weise interpretieren. So begrenzt und beurteilt der Verstand automatisch alles. Deshalb urteilen wir. Wegen dieser Wertung kann der Verstand das Wissen nicht erfassen.
In der Gita sagt Krishna: „Hey, Uddhava, verschwende deine Zeit nicht mit dem Guten und Schlechten in dieser Welt. Wenn du mich erlangen möchtest musst du über diesen Eigenschaften stehen.” Das bedeutet, dass es möglich ist. In der Bibel heißt es: Wenn Du das Königreich Gottes erreichen willst, musst Du Dich über alle Begrenzungen erheben.
Ja, man kann diese Ebene erreichen, wenn man wirklich will. Das ist der wichtigste Punkt. Gelassenheit zu erlangen ist möglich – aber ob Ihr es wollt, das ist die Frage. Solange Ihr es nicht ernst meint, schafft Ihr es nicht. Die Begrenzung setzt Ihr Euch selbst. Es ist auch für einen normalen Menschen möglich diese Ebene zu erreichen.
Wie stark Ihr Euch darauf konzentriert, wie stark Euer Verlangen danach ist. Die richtige Art des Verlangens – sogar die Sehnsucht nach dem Göttlichen muss in der richtigen Art und Weise da sein. Äußerlich orientierte Menschen verlangen nach materiellen Dinge. Aber hier, um zu begehren ist ein bestimmter Feuereifer notwendig. Wir können sagen, dass wir Gott lieben aber haben wir den Feuereifer, so dass Er sich manifestiert? Wir können Japa machen, aber um diese Liebe zu erlangen muss man es wollen, man muss sich über alle Begrenzungen erheben. Ihr seid auf diesem Weg. Deshalb hat Gott Euch gerufen. Durch viele Leben in denen Ihr daran gearbeitet habt. Es liegt an Euch. Der Lehrer ist hier um Euch daran zu erinnern , dass es an Euch ist, zu folgen.

Sollte man lernen alles mit Freude zu machen oder sollte man nur das tun, was Freude bringt?
Manchmal tut man Dinge, die keine Freude bringen aber man sollte immer versuchen es mit Freude zu tun.

Wie können wir immer in Kontakt sein, damit Er uns leiten kann?
Das Göttliche ist nie weit entfernt von den Menschen. Er ist immer nah bei Euch. Dessen kann man sich durch Mantra Japam bewusst werden. Je mehr man den Göttlichen Namen chantet, desto mehr ist der Verstand in einem verfeinerten Zustand und desto mehr wird man Ihn fühlen und man wird Ihn dann in allen Handlungen, in allem, was man tut, fühlen. Von Zeit zu Zeit muss Er sich zurückziehen, denn die menschliche Natur neigt zur Gier. Wenn das Göttliche alles auf einmal gibt, wie kann man das dann wertschätzen? Aber wenn man ihn suchen muss, wird man die Sehnsucht spüren. Ansonsten wird man undankbar sein. Man muss seinen Verstand durch Japam erinnern. Egal wie es einem geht und wo man ist, Er ist immer einen Schritt voraus. Er läuft Dir zugewandt voraus. Er ist immer vor Dir, Er lenkt Deinen Schritte, ob Du es willst oder nicht.

Wie hilft man anderen durch Gebete?
Bete aber bettle nicht.

Wenn ich mich völlig dem Göttlichen hingebe, gebe ich dann auch meine Persönlichkeit auf?
Warum sollte man sich selbst hingeben aber trotzdem an seiner Persönlichkeit hängen? Dann ist es besser garnichts zu geben. So sind die Menschen: sie geben ein Geschenk und möchten die Hälfte zurück. Wenn Ihr etwas gebt, lasst es los. Aber wenn Ihr an einer Seite festhaltet und Er hält an der anderen Seite fest... Sogar die Persönlichkeit, man muss sie loslassen. Um die Persönlichkeit ins Göttliche zu transzendieren muss man loslassen. Wenn man nicht loslässt, hat man ein weiteres Leben leben um loszulassen und noch eines und noch eines.

Sollte ich dienen auch wenn ich ausgenutzt werde?
Wenn man einen bestimmten Weg beschritten hat, die Verpflichtung zu dienen, dann ist es egal ob man ausgenutzt wird oder nicht. Aber wenn man fühlt, dass, obwohl man mit all seiner Kraft jemandem dient, dies nicht wertgeschätzt und die Bereitschaft nicht da ist, den Dienst zu genießen, dann sollte man sich zurückziehen. Dann sollte man sein Dienen reduzieren, so dass diese Person anfängt, es zu schätzen.