8. Dezember 2009

Zwei Kokosnüsse


Letztes Jahr im Mai traf ich eine Bekannte. Sie war sehr traurig, da ihr Bruder schwer krebskrank war(großer Hirntumor, es ging ihm sehr schlecht)  und gleichzeitig hatte sie soeben erfahren dass sie keine Kinder bekommen würde.
Einige Tage später sollte Yagna im Steffenshof sein. Also erzählt ich ihr davon und schlug ihr vor, dass ich zwei Kokosnüsse mitnehmen könnte von ihr und ihrem Bruder. Sie war etwas skeptisch und wollte es sich überlegen.
Am Abend vor der Yagna rief sie mich an, ob ihre Mutter mir die Kokosnüsse bringen könnte und ob ich sie am näüchsten Tag noch mitnehmen könne. Am nächsten Morgen, vor dem Yagna, habe ich aus mir unerklärlichen Gründen getrödelt, ich kam einfach nicht vorwärts, habe noch alles mögliche gemacht und war schliesslich viel zu spät im Steffenshof. Das Yagna war bereits beendet. Ich war sehr unglücklich, ärgerlich über mich selbst und mein Zuspätkommen. Swamiji sah mich von weitem und rief laut über den ganzen Rasen "You are late!!!" Ich wurde ganz verlegen und konnte nur nicken. Dann aber winkte er mich zu sich, nahm die Kokosnüsse, fragte von wem die wären und warum und gab sie selber noch ins Yagnafeuer - obwohl bereits das Aarti beendet war!!!
Kurz darauf ging es dem Krebskranken augenscheinlich besser, er lud alle Freunde und Verwandet ein und zehn Tage später konnte er nach all dem Leiden loslassen und endlich die Augen schließen. Meine Freundin war trotz der Trauer über den Verlust ihres Bruders erleichtert. Ungefähr zehn Wochen später erzählte sie mit glücklichen Augen dass sie schwanger wäre! Ich bin damals laut singend und Swamiji dankend nach Hause gefahren, an jeder Ampel schauten die Leute verwundert in mein Auto.
Als ich sie vor einigen Wochen nach langer Zeit wieder traf, habe ich mich erinnert und ich sehe heute wie glücklich sie ist mit einer wundervollen Tochter in der sich ihr ein Teil ihres Bruders für sie offenbart.