Letzten Freitag besuchte mich meine ganz lieb gewonnene Freundin Paari. Ich zeigte ihr mein kleines Yagna-Set, das ich mir kürzlich zugelegt hatte. Spontan kam der Wunsch auf am selben Abend ein Yagna für Swamiji zu machen.
Die Vorbereitung dazu war mit viel Spaß verbunden. Ein kleiner Altar mit Swamiji, Maria und dem Lingam wurde liebevoll gestaltet. Blumenopfer, Reis mit Rosinen und ein paar Zutaten waren schnell gerichtet. Wasser Kampfer und Ghee und dann brauchten wir noch ein Obst-Opfergabe. Das einzige was ich noch dazu geben konnte war ein ziemlich großer Apfel. Eigentlich viel zu groß für den kleinen Yagna- Behälter, aber es wird schon irgendwie gehen, dachte ich optimistisch.
Das Yagna war wirklich sehr schön, stimmig und sehr feierlich, wenn auch mit ein paar kleinen Hindernissen (War unser erster Yagnaversuch) Zum Schluss kam noch die Opfergabe des Apfels. Der Apfel war so groß, dass er gar nicht richtig verbrennen wollte. Pari versuchte mit viel Ghee das Feuer immer wieder zu entfachen. Unsere ganze Aufmerksamkeit galt nun dieser Opfergabe. Die eigentliche Yagna-Zeremonie war schon lange vorbei und der Apfel gerade mal an einer Stelle etwas angebrannt. Es entwickelte sich so viel Rauch und Qualm, dass mein Brandmelder sich lautstark meldete und dem Yagna schnell ein Ende setzte. Kurz entschlossen stellte ich das Yagnafeuer auf den Balkon, riss Fenster und Balkontür auf und entnahm dem Brandmelder die Batterie, damit es endlich wieder still wurde im Haus. Es war sehr schade, so abrupt das Yagna zu beenden und trotzdem war unsere Stimmung sehr innig. Nun, der Apfel verbrannte auch auf dem Balkon nicht wirklich und was ich nun damit anfangen sollte, wußte keiner von uns beiden so recht.
Am nächsten Morgen, musste ich in der Stadt etwas erledigen und als ich nach Hause kam hatte mein Mann bereits ein Kaminfeuer angemacht. Den Apfel dort hinzuzulegen erschien mir angebracht. Vorsichtig legte ich den Apfel auf die oberste Holzscheite, gab noch ein paar nichtverbrannte Teile aus dem Yagnagefäß dazu und war zufrieden eine Lösung für den Apfel gefunden zu haben.
Nach ca. 30 Minuten schaute ich noch einmal ins Feuer und konnte meine Augen nicht trauen. Der Apfel klebte an der Kaminwand, total verkohlt.
Die Holzscheite unterdessen war schon so weit niedergebrannt, dass ca. 15 cm Platz zwischen Apfel und Holzscheite waren. Das Feuer wurde immer kleiner und der Apfel hing immer noch an der Wand. Schließlich war das Kaminholz gänzlich verbrannt und der Apfel hing weiterhin an der Wand. Ich habe dies alles fotografiert und zum Schluss machte ich noch ein Bild, wobei ich eine Kerze in den Kamin hineinhielt. Das Ergebnis habe ich erst später auf dem Foto gesehen. Ich kam mir beschenkt vor, und freute mich sehr über das Bild. Kerzenschein in Form eines Herzens.
Dayakari