27. Dezember 2009

Darshan



DARSHAN
Transkription der Rede vor dem Darshan
von Sri Swami Vishwananda

Wachst über Eure Begrenzungen hinaus

Sri Swami Vishwananda: Jai Gurudev! (Publikum: Jai Gurudev!)
Zuallererst allen eine frohe Weihnacht, für all jene, die nicht hier waren, hoffe ich, daß sie eine wundervolle Weihnachtszeit hatten,gefüllt mit Freude und Frohsein. Wie ich bereits vor einigen Tagen gesagt habe, dies ist eine Zeit der Veränderung. Es ist eine Zeit, in der wir uns verändern müssen. Eine Zeit, Verantwortung zu übernehmen. Solange wir keine Verantwortung übernehmen, schwächen wir uns.
Oft sehen wir, daß wir uns von unserem Geist dominieren lassen. Und Ihr werdet sagen: „Aber Swamiji, wir versuchen unser Bestes, aber wir haben einfach keinen Erfolg.“  Warum? Wir wissen ganz genau warum wir hier sind. Wir wissen ganz genau wonach wir suchen. Und dass alles in uns drinnen ist. Und dennoch- warum bereitet uns unser Geist immer wieder Schwierigkeiten? Warum ist es so schwierig, ihn loszulassen?
Es ist ganz einfach, die Antwort darauf ist: Wir mögen unsere Beschränkungen! Das ist alles. Wir genießen es uns zu beschränken, und wir genießen es mit dieser Beschränkung zu tanzen. Daher kommt es, daß, wenn wir uns selbst analysieren, wir auch unsere eigenen Beschränkungen sehen.
Und dennoch, tief in uns, da ist eine andere Stimme, die sagt: „Hey, wach auf! Es gibt etwas Größeres als das.” Aber trotzdem, die Begrenzungen des Geistes erzählen uns, daß dies alles ist. Wir sind in unserem eigenen Spiel und wir wollen dort nicht hinaus. Es ist als ob wir uns selbst einsperren wie ein Tier und von einer Seite zur anderen laufen. Und dann sind wir wieder an derselben Stelle. Auf die Art und Weise lassen wir unseren Geist unser wahres Selbst verdunkeln. Aber von Zeit zu Zeit, durch Gottes Gnade, durch die Gnade der Göttlichen Mutter, gibt es einige Lichtstrahlen, und die Tore öffnen sich und Du trittst heraus. Aber dann, aus lauter Angst, rennst Du wieder hinein. Wohin führt Dich das?
Krishna hat zu Arjun gesagt: „Lieber Arjun, sei frei. Sei wie ein Yogi. Erhebe Deine Waffen und kämpfe.” Als er dies zu Arjun sagte, hat er es nicht nur zu Arjun alleine gesagt. Er hat es zu uns allen gesagt. Wir alle sind Yogis, aber wir müssen frei sein. Was ist ein Yogi? Es ist jemand, der frei ist! Aber wenn wir unsere Begrenzungen sehen, sehen wir, daß wir nicht frei sind. Immer wenn Angst aufkommt, immer wenn ein Gedanke aufkommt wie: „Oh, ich hätte dies tun sollen, ich habe dies und das nicht getan“, wißt Ihr, wir rennen so immer im Kreis herum. Wir machen uns so nicht frei. Weil wir Angst haben. Wir haben Angst davor, uns unsere Begrenzungen anzuschauen. Was wäre, wenn diese Begrenzung alles wäre? Nein, was Du tun must, ist es Dir anzuschauen. Du weißt ganz genau, dass Du nicht diese Begrenzung bist. Dies ist nicht der Grund, warum Du hier bist. Schau es Dir an. Schau der Begrenzung tief in die Augen, und laß sie dann los. Solange Du ihr nicht tief in die Augen schaust und sie konfrontierst, solange wirst Du in diesem Spiel stecken bleiben. Es sei denn, Du magst es so. Du hast die freie Wahl darüber.
Wie ein großer Sufi einst sagte: „Es ist Deine Lebensentscheidung diesen oder jenen Wege einzuschlagen. Es ist Deine Wahl und Du bist frei in dieser Wahl. Aber Du wirst an den Punkt kommen, wo der Yogi in Dir, das Großartige in Dir, diese Wahl treffen muß. Dein wahres Selbst muß diese Wahl treffen. Und diese wahre Wahl, die in Dir ist, wird das Begrenzte einholen. Also, überwinde diese Begrenzung, sehe ihr ins Angesicht, habe keine Angst. Fang mit kleinen Dingen an. Du kennst Dich selbst. Du weißt, daß Gott immer für Dich sorgt. Wenn sogar ein Tier dies weiß! Und wir sind mit mehr Qualitäten begütert als ein Tier. Somit können wir realisieren, wer wir sind.
Wir sind alle eine Familie, die wir Menschheit nennen. Jeder spricht über die “Menschheit“, aber sehr wenige nur verhalten sich auch wie Menschen. Wenn wir von uns selbst sagen, wir sind Teil dieser Gesellschaft, wir sind Teil der Menschheit, dann sollten wir uns nicht wie Tiere benehmen. Selbst Tiere verhalten sich besser innerhalb ihrer Gesellschaft. Weil sie wissen, wer sie sind und sie wissen wohin sie gehen. Sie vertrauen dem höhere Bewußsein, daß Gott immer für sie sorgen wird. Aber wir, die wir mehr haben als ein Tier, wir erniedrigen uns. Wir genießen es, uns selbst schlecht zu machen.
Es ist an der Zeit über diese Beschränkung hinwegzukommen. Es ist an der Zeit, daß Du das, was Du wirklich in Dir hast, erwachen läßt. Wieviele unter Euch tun etwas nicht, nur aus Angst davor, was andere darüber denken mögen? (einige heben die Hand) Viele. Aber dadurch beschränkt Ihr Euch. Seid frei. Das ist es, wozu Euer Innerstes Euch aufruft. Frei zu sein, zu lernen und Euch weiterzuentwickeln. Das Leben ist das Allerschönste, was Gott Euch gegeben hat. Verschwendet es nicht. Denn am Ende des Lebens, wenn Euer Leben diesen Körper verläßt und Ihr zurückblickt, dann sagt Ihr: „Oh Gott, ich habe so viele Gelegenheiten verpaßt, die Gott mir geschickt hat, so viele Entscheidungen, denn mein Geist ist durch so viele Matrikas gelenkt gewesen. Ich habe mich selbst blind gemacht. Warum sage ich, ich habe mich selbst geblendet? Weil die Wahl darüber, ob Ihr seht oder nicht, ist an Euch. Also, wie sollen wir es tun? Ihr macht doch Eure Sadhana jeden Tag, nicht wahr? Macht Ihr es, oder nicht? Wieviele unter Euch machen ihre Sadhana regelmäßig, ich meine täglich? (viele heben die Hand) Gut. Wißt Ihr, die spirituelle Sadhana hilft Euch, den Geist zu befreien und frei von all diesen Verstrickungen zu werden.
Einmal ist ein Schüler zu seinem Guru gegangen und hat gesagt: “Meister, ich bin in Schwierigkeiten.“ Der Meister stand direkt vor ihm und kam dann ganz nah an sein Gesicht heran, so wie dieses Mikro, und sagte zu ihm: „Warum hängst Du Dich an die Illusion? Du weißt, daß alles im Geist ist, daß alles Illusion ist, warum dann hängst Du so daran? Du weißt ganz genau, daß ganz tief in Dir, nur Gott lebt. Warum erfreust Du Dich nicht daran?“ Und der Meister sagte weiter: “Mein liebes Kind, rezitiere Dein Guru Mantra 24 Stunden lang ununterbrochen und meditiere intensiv für vier Stunden, und Du wirst den Geist erobern." Natürlich war da auch die Gnade des Gurus. Aber hier ist es dasselbe- die Gnade Gottes ist mit Dir. Singe den Namen Gottes 24 Stunden lang. Und Du wirst sagen: „Aber was ist, wenn ich schlafe….“ Wie können wir singen wenn wir schlafen? Aber dies ist das Geheimnis bei Japa Mantra, wißt Ihr. Je mehr Ihr Euch trainiert über den Tag den Namen Gottes zu singen, je mehr Ihr Euch trainiert ohne Unterbrechung zu rezitieren, in jeder Handlung an das Göttliche zu denken, um so mehr wird es automatisch laufen, sogar wenn Ihr schlaft läuft es weiter, und das Singen des Göttliche Namens wird weiterlaufen.
Und übt Eure spirituelle Praxis aus, denn sie ist wie ein Schutzschild, eine Rüstung, die Euch gegeben wurde um Euch zu beschützen. Und wenn Du beschützt bist, dann brauchst Du Dich vor nichts zu fürchten. Aber wenn Du eine Rüstung hast, und Du steckst sie in den Schrank, und hier draußen gibt es viele Feinde, die Dich angreifen, wie willst du Dich dann schützen? Sagt es mir, wäret Ihr beschützt? Nein! Also, warum steckt Ihr dann Eure Rüstung in den Schrank? Tragt sie und seid diszipliniert damit, selbst-diszipliniert! Jai Gurudev! (Publikum: Jai Gurudev!)
Und auch ein Frohes Neues Jahr! Hoffentlich haben wir nächstes Jahr viele große Yogis unter Euch! Es ist gut auf etwas zu hoffen, wißt Ihr. Wir müssen die Hoffnung zu behalten. (Gelächter)
(beginnt den Bhajan “Bole Ki Jay Jay, Shivaji Ki Jay Jay” zu singen)