14. November 2009

Gleichnis aus dem Mathäus Evangelium

Fest verwurzelt in Gottes Liebe
Heute hat Guruji während der Liturgie eine Rede aus dem Matthäus Evangelium gehalten.
Es ging um ein Gleichnis mit einem Farmer.
Dieser Farmer hatte sein Land bestellt und Saat ausgesät. Es gab vier verschiedene Teile des Landes, die alle unterschiedlich reagierten. Der erste Boden war sehr hart und kaum zu bewirtschaften. Die Saat, die auf diesen Boden fiel brachte keine Erträge und ging noch nicht einmal in die Erde. Der Boden des zweiten Landes hingegen war schon fruchtbarer. Die Saat ging etwas mühsam in die Erde, doch der Ertrag selber war nicht sehr gut und somit konnten keine schönen Pflanzen heranwachsen. Wohingegen der Boden des dritten Landes weitaus besser war, denn hier wuchsen recht schöne Pflanzen. Doch obwohl die Pflanzen gesund und schön waren, waren sie doch nicht so kräftig, wie sie hätten sein sollen, um Herausforderungen wie einem Sturm standzuhalten. So kam es, dass schon mit dem ersten Sturm die ersten Pflanzen entwurzelt wurden.
Zum Glück gab es noch einen vierten Boden. Dieser Boden war der ertragreichste und brachte die wunderschönsten Pflanzen hervor. Und siehe da: Selbst als ein starker Sturm kam, blieben die Pflanzen auf Grund ihrer starken Wurzeln fest im Boden verankert. Sie waren gesund und bereiteten dem Farmer sehr viel Freude.
Eines Tages kam ein Mann zum Farmer. Er war neugierig und wollte wissen, wie es sein könne, dass sein Boden so unterschiedlich reagierte. Da gab der Farmer sich zu erkennen und sprach Jesus Worte. Er erklärte dem Mann, dass dieser Zeuge eines großen Wunders sei und somit sei er wahrlich gesegnet. Denn er würde nicht nur von einem großen Wunder hören, sondern es sogar mit einigen Augen sehen. Er teilte ihm auch mit, dass ein jeder der diese Geschichte und die tiefere Bedeutung dahinter hören und verstehen würde, wahrlich gesegnet sei.
Guruji erklärte uns dann die Symbole der Geschichte und ihre Bedeutung.Der Farmer sei der liebe Gott, also Jesus oder in welcher Form auch immer Er uns erscheinen mag. Die Saat die Er aussät sind Seine Schüler und der Boden auf dem sie fallen, steht für den spirituellen Weg.
Er fuhr mit seiner Erklärung fort und so erfuhren wir, dass die Saat, die auf die verschiedenen vier Böden fällt die vier Arten von Menschen auf dem spirituellen Weg darstellt.
Die erste Art sind die Menschen, die vielleicht gar nicht von Gott wissen und selbst wenn sie von Ihm wissen, dann interessieren sie sich nicht wirklich für Ihn. Man kann sie anbellen wie ein Hund und ihnen immer wieder von Gott und seiner Herrlichkeit erzählen, doch man stößt auf taube Ohren. Sie sind so fest in der Welt verankert, dass man ihre Herzen kaum für das Göttliche erwärmen kann- genauso wie die Saat, die auf den harten Boden fällt und somit keinen Ertrag bringt.
Bei der zweiten Art handelt es sich um Menschen, die schon offener für Gott sind und sich bereits auf dem spirituellen Weg befinden. Sie interessieren sich zwar für Gott, doch werden auch sehr oft von weltlichen Dingen abgelenkt. Man kann sie leicht von ihrem Weg abringen und sie sind nicht sehr standfest was ihre Liebe zu Gott betrifft. Dann gibt es noch die dritte Art von Menschen. Diese Menschen sind ernsthafte spirituelle Aspiranten, die Gott sehr lieben und somit auch ihren spirituellen Weg. Sie beten viel und vollbringen gute Taten, doch wenn ein Sturm kommt, kann es auch bei ihnen passieren, dass sie anfangen zu zweifeln bzw. sich Sorgen machen. Ihr Glaube ist noch nicht stark genug und somit sind sie noch nicht standhaft und fokussiert genug. Falls ein Sturm kommt können diese Menschen also wie wunderschöne Pflanzen entwurzelt werden, da sie noch nicht stark genug sind.
Doch wenn sie an ihrem Glauben arbeiten und ihn festigen, dann werden sie so wie die vierte Art von Menschen. Diese Art von Menschen lieben Gott so sehr, dass sie tief verankert in ihrem Glauben sind. Sie kennen das Geheimnis, das auch der Farmer kannte und wissen, dass Gott die einzige wahre Quelle immerwährender Freude ist. Dies macht sie so leuchtend und strahlend schön, wie wunderschöne und prächtige Pflanzen.
Selbst wenn der stärkste Sturm aufkommt, lassen sie sich nicht entwurzeln, sondern bleiben fest in ihrem Glauben verankert- komme was wolle. Diese Menschen wissen, dass sie auf ihrem spirituellen Weg sehr stark und konzentriert sein müssen und dadurch Gottes Gnade gewinnen. Denn so steht es auch in der Bibel: Wenn man sich vollkommen hingibt und einen Glauben hat, der auf einem Felsen gebaut ist, dann kann nichts passieren und man ist immer tief mit Gottes Liebe verbunden.
Guruji erinnerte uns an das was er in seiner Rede an Gurupurnima gesagt hat:
Es gibt viele Devotees, aber nur wenige wahre Schüler. Dies, so fuhr er fort, könne man vielerorts auf der Welt beobachten und auch hier im Zentrum. Er erkläre so oft Dinge, doch viele Menschen hören nicht richtig zu und auch wenn sie erst aufmerksam waren, geraten seine Worte oft schnell in Vergessenheit.
Wenn wir jedoch seinen Worten Gehör schenken und das Gelernte wirklich in die Tat umsetzen, werden wir ganz sicher mit einem unermesslichen spirituellen Reichtum beschenkt werden.
Denn erst wenn wir uns Gott wirklich hingeben und uns primär auf Ihn konzentrieren, wird Er sich uns offenbaren.
Ganz gleich mit welchen Prüfungen wir also auch konfrontiert werden und wie schwer der spirituelle Weg auch sein mag- wir sollten immer standhaft bleiben und uns an Gottes Worte erinnern.
Es ist wichtig, dass wir uns nicht beeinflussen und somit von unserem Weg abringen lassen. Selbst wenn Zweifel aufkommen sollten wir selbstbewusst und stark sein und uns wieder mit ganzem Herzen auf Gott einstimmen.
Wir können Jesus darum bitten uns immer die Gabe dieses tiefen Vertrauens und dieser Zuversicht zu gewähren.Guruji betonte am Ende seiner wundervollen Ansprache zweimal, dass wir stark sein sollen. „Be strong that no matter what kind of storm will come on your way, you will not be uprooted.“
Nach dem Abendmahl hatten wir die große Freude mit Guruji viele wunderschöne Lieder zu singen und somit unserer Liebe zu Gott Ausdruck zu verleihen J
- Ekamati, 14. November 2009