Es ist Zeit euch die Geschichte von unserem lieben Bruder Dharmananda zu erzählen, der am Morgen des 14. September seinen Körper verlassen hat und der sich jetzt an Gottes Herz erfreut.
Seine letzten Stunden waren das Schönste was ich jemals in meinem bisherigen Leben erlebt habe. Ich werde das Beste tun diesen Moment zu ehren, den "Moment Sri Swami Vishwananda und Dharmananda".
In der Nacht des 13. Septembers 2013 beschloss Sri Swami Vishwananda Dharmananda zu Hause zu besuchen. Seine Gesundheit hatte sich seit einiger Zeit langsam verschlechtert und wir waren alle etwas ungeduldig zu ihm zu fahren, etwas Zeit mit ihm zu verbringen und ihn mit unserer Liebe zu unterstützen. Vor fast einem Jahr bekam Dharma die Diagnose über Tumore in seinem Körper. Die Ereignisse die in der Nacht vom 13. September folgten waren der Höhepunkt einer langen Reise, vielleicht sogar durch verschiedene Leben, das fühlten wir.
Swamiji, zusammen mit 4 weiteren Devotees und mir kamen kurz nach Mitternacht des 14. September am Haus von Dharmananda in Bonn an. Wir wurden von seiner Mutter, seiner Schwester und der Nachbarin empfangen. Sie sorgten liebevoll für ihn und halfen ihm bei den täglichen Notwendigkeiten.
Als wir den Raum betraten bemerkten wir alle sofort eins: der Mann den wir dort sahen war nicht Dharmananda wie wir ihn kannten! Sein Körper war eine ausgemergeltes Hülle für den großen Diener Gottes den wir seit Jahren unter uns hatten und liebten. Obwohl physisch schwach war seine Gegenwart unglaublich stark im Raum zu spüren, und seine für ihn typische Gelassenheit und Ruhe konnten wir sofort fühlen.
Da er schlief, weckte Guruji ihn nach einiger Zeit auf, indem er über seinen Kopf strich und seine Hand hielt. Als Dharma erwachte und sah wer da an seinem Bett saß sagte er liebevoll: "Guruji! Guruji!" Seine Augen waren so anders als die, die wir kannten - Als seine Augen mit Gurujis verschmolzen konnte man die Reinheit, die Aufrichtigkeit und seine unermessliche Freude erkennen, seinen Guruji noch einmal an seiner Seite zu haben. Unfähig aufgrund der Schmerzen und der Müdigkeit überhaupt zu sprechen, schaute er einfach in die Augen seines geliebten Gurus und hielt seine Hand fest! Während wir dies sahen wurde uns allen klar, dass Dharmanandas Leben sich seinem Ende näherte. Eine Großartigkeit fand in diesem Raum statt und erfüllte unsere Herzen in einer machtvollen Weise. Die Liebe zwischen einem Meister und einem Jünger ist jenseits von dem normal Verständlichen - jenseits von Ausdruck, jenseits von Messung und geht weit über alles andere, was wir je in unserem Leben gesehen oder gefühlt haben.
Dharma wurde täglich von seiner Mutter versorgt, von seiner Schwester und von seiner Familie - und doch konnte man seine tiefe Freude fühlen, bei dem einfachen Anblick seinens Gurus. Diese Liebe die ein Guru seinen Kindern gegenüber hat ist wohl die größte unter den vielen Lieben.
Während Swamiji ihn streichelte und ihm seine Liebe gab, weinten wir - aus Fassungslosigkeit und Freude. Wir begriffen so langsam, dass wir hier einen Bruder vor uns hatten der das erreicht hatte was wir uns aus der Tiefe unseres Herzen wünschten und von dem wir alle träumten: Der Herr kam im Augenblick seines Aufbruchs an seine Seite, hielt seine Hand und nährte ihn!
Alle Liebe und aller Dienst der von Dharmananda die letzten Jahre gegeben wurde, wurde in diesem Moment erwidert indem Swamiji kam und den tiefsten Wunsch seiner Seele erfüllte. Wir waren voller Freude. Während eines Momentes in dem Swamiji seine Hand los lassen wollte, einfach nur um seinen Stuhl etwas näher zu rücken, hielt Dharma, aus Angst Guruji würde gehen, mit all seiner verblieben Kraft die Hand fest und zeigte ihm bitte noch nicht von seiner Seite zu gehen. Es war so unbeschreiblich süß und unschuldig. Wie ein Kind das nicht von Mutters Seite gehen will.
Jetzt fragte Swamiji ob wir für ihn singen sollten. Dharmas ganzes Leben war Musik; es war seine Leidenschaft und sein Dienst an Swamiji und an Bhakti Marga für volle 10 Jahre. Überflüssig zu sagen dass auf diesen Vorschlag Dharma's Augen aufgingen und er freundlcih sagte: "Sing! Sing!"
Da am Freitag Rhadashtami war, fing Gurujia, begleitet von allen anderen an, Rhada Bhajans zu singen. Über 30 Minuten sangen wir, ohne Pause. Dharma ruhte friedlich und von Zeit zu Zeit ging ein Lächeln über sein Gesicht.
Könnt ihr euch eine schönere Situation vorstellen?? Mit seiner spirituellen Familie und seinem Gurudev an seinem Bett - der mit Tränen der Freude in den Augen deine Hand hält und göttliche Namen singt!
Wir dachten daran wie Swamiji einmal sagte: " Im Moment der Todes wird der Meister bei seinem Jünger sein, nicht aber bei seinem Anhänger! Nur zu einem wahren Jünger wird der Meister diese Gnade geben!" Dies war genau das was hier geschah!
Nach geraumer Zeit stand Guruji auf und ging zur Familie um mit ihnen zu sprechen. ihnen Kraft und Liebe zu geben, wir blieben an der Seite von Dharma - Ich war neugierig über Dharmas Reaktion wenn er seine Augen öffnete und Guruji nicht mehr an seiner Seite war und er statt dessen Swami Vijaya, Swami Keshava, Pramod, Pankaj und mich sah. Würde er enttäuscht sein? Aber die Antwort ist: nein. Es war unglublich mit wie viel Liebe und Anerkennung er uns anschaute! Er drückte meine Hand, wie um zu zeigen wie glücklich er war uns an seiner Seite zu haben.
Aber - der süßeste Monemt der Nacht war noch nicht gekommen. Als Swamiji zurück kam und wieder Platz nahm an der Seite von Dharma, nahm Dharma all seine Kraft zusammen um mit seiner Hand über die Bettkante zu kommen und bemühte sich die Lotus Füße seines Gurus zu berühren!
Swamiji verstand und hob seinen Fuß über die Leiste des Bettes und legte ihn neben Dharmas Kopf.
Dharma schob seinen Kopf nach vorn und fing an den Fuss so schnell und viel als möglich zu küssen.
Dies war der Höhepunkt so vieler Emotionen, von so viel Hingabe und Bhakti. ich werde nicht versuchen diesen Moment weiter zu beschreiben- weil er so einzigartig war, so unbeschreiblich und so unbegreiflich für unser menschliches Denken. In diesem Moment betete ich für Dharmananda dass er doch seinen Körper jetzt in diesem Moment verlassen könne. Was für ein Glück und was für eine Gnade! Ich kann mir keine bessere Art zu gehen vorstellen, so schön war das alles! Es bringt Tränen in meine Augen während ich mir das alles noch einmal vorstelle.
Die Zeit verging und Guruji beschloss dass es Zeit war zu gehen da Dharmas Familie auch mal schlafen musste. Es war bereits 3 Uhr in der Früh. Wir verabschiedeten uns von Dharmas Familie. Beim Abschied berührte ich Dharmas Füße und nahm seinen Segen über mich und ich fühlte dass ich ihn zum letzten mal sah. Dem war so.
Auf der Heimfahrt nach Springen sagte Swamiji dass im Augenblick seines Todes alle Meister kommen würden um ihn zu empfangen und zum Himmel zu bringen.
Das war nicht überraschend für uns, hatten wir doch gerade die reine Liebe zwischen einem Jünger und seinem Guru gesehen. Da war kein Zweifel, was nun für Dharma beginnen würde.
Am nächsten Morgen, ca. 9:30, bekam ich einen Anruf von Guruji. Er sagte mir dass Dharmananda um 5:00 starb. 2 Std nachdem wir gingen. Guruji weinte am Telefon, und sagte zu mir, dass ungeachtet all des Glücks und der Freude für Dharmananda, ist er doch traurig über den Verlust seines lieben Jüngers.
Könnt ihr euch vorstellen wieviel Liebe man für Gott und seinen Guru haben muss um so einen Belohnung zu bekommen? Wenn man sieht, wie sehr Swamiji Dharma liebte und wie viel er tat, immer noch tut und für ihn tun wird, nur dann kann man erahnen was Dharma alles wahrhaftig in seinem Leben bewältigt hat.
Es ist ein Wunsch und ein Traum in jedem Devotee zu allen Zeiten in dem Herzen des Meisters zu sein und ich kann ohne Zögern oder Zweifel sagen dass Dharmananda jetzt in Sri Swami Vishwanandas Herzen ruht.
Ich ging also zu Swamijis Bungalow und wir begannen zusammen mit Swami Vijaya und Pramod die Begebenheiten der letzten Nacht zu reflektieren.
Swamiji offenbarte uns, dass in der Tat die Meister kamen. Seine Schwester, die an seinem Bett saß hatte plötzlich den Drang die Nachbarin einen Stock tiefer,warum auch immer, zu besuchen. In diesem Moment kam Mahavatar Babaji selbst und viele andere Heilige Meister um Dharma in Empfang zu nehmen. Swamiji selbst war dort um an seiner Seite zu sein und Dharma wurde bei vollem Bewusstsein von Babaji und den Meistern empfangen und verließ seinen Körper!
Als wir das hörten, freuten wir uns für unseren Bruder, denn er hatte es erreicht! Er war wirklich der glücklichste Mensch in allen Welten in diesem Moment, und wir konnten nichts als Freude, Freude und noch mehr Freude fühlen. Wir begannen das erlebte nicht nur der vergangenen Nacht sondern das ganze Leben, so wie wir Dharmananda kannten zu reflektieren.
Zuerst kann man sagen: Dharmananda war genau wie du und ich. Er war ein Suchender, ein Verehrer des Herrn mit den gleichen Problemen, den gleichen Zweifeln, den gleichen Fehlern und den gleichen Hindernissen die uns allen begegnen auf unserem spirituellen Weg.
Als sein Leben eine extreme Wendung nahm konnte er die Vergangenheit loslassen und sich ganz seinem Guru hingeben. Swamiji half ihm unermesslich. Swamiji gewährte ihm zu beichten, noch nicht lange her, als einen letzten Akt alle Fehler und alle Schuld aus der Vergangenheit abzugeben, und ich verspreche euch, ich habe Dharma nie so frei gesehen in meinem ganzen Leben. Er hatte kein Gepäck, keine Anhänge, keine Schuld, kein nichts! Dies ist die Gnade des Guru.
Wenn er die wahre Suche eines Devotees sieht, dann hilft er ihm dabei, alle erforderlichen Schritte zu gehen um die Seele so weit als möglich zu bringen. Dharmananda hat jeden von uns mit dem Gefühl von Hoffnung zurückgelassen. Egal wie "schlecht" dein Leben auch sein mag, wie viele Fehler du auch gemacht hast - es gibt immer einen Weg zu des Meisters Herzen solange du dich von Demut, Aufrichtigkeit und Hingabe führen lässt. Diese Hoffnung ist nichts anderes als Sri Swami Vishwananda! Nur durch ihn kann dies Wirklichkeit werden. Nur durch Ihn kann das Unwürdige als würdig befunden werden. Nur durch ihn kann das Verlorene auf ewig gefunden werden- denn er ist das einzig Reale in dieser Welt!
Und müssen wir durch das gehen durch was unser lieber Bruder ging, um zu dieser Erkenntnis zu kommen? Müssen wir so viel Leid und Schmerz tragen, um endlich zu erkennen, dass er der einzige ist der immer an unserer Seite ist egal was geschieht und uns an seine Lotus Füße hinzugeben?
Ich erinnere mich: vor 2 Jahren, als einige von uns mit Dharma in einem vollen Restaurant saßen, wir waren auf dem Weg zu einem Darshan in Holland. Wir aßen Veggie Burger, machten Witze, hatten Spaß und liebten das Leben. Er war einer von uns - nicht anders als wir - und jetzt, 2 Jahre später kommt Mahavatar Babaji und die Premavataras und tragen ihn persönlich in den Himmel! Wenn dich das nicht inspiriert, dann weiss ich auch nicht was hilft!
Mit all dem Gesagten, ist es mein tiefster Wunsch, dass alle, die jemals Dharmananda kennengelernt haben und seine Liebe zu Gott und seinem Guru gespürt haben, dass ihr sein Leben ehrt indem ihr euch Gott ganz hingebt und alles aufgebt was nicht wichtig ist in eurem Leben. gebt alle Furcht, Schuld, und Ideen aus - sie trennen Euch nur von eurem Weg - und verpflichtet euch ganz dem wirklichen Leben zu Gott. Ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen und mit meinem Herzen gefühlt: das war genau das was Dharmananda getan hat. Lasst uns nicht diese wertvolle Lektion verschwenden denn wir wissen nie, wann unsere Zeit des Abschieds kommen wird.
So: Singt, singt singt im Namen Gottes, so wie Dharmananda es sein ganzes Leben getan hat. Dann könnt ihr sicher sein dass ihr die gleiche Liebe erhaltet von dem größten Wesen das ich je kennengelernt habe: unserem Sri Swami Vishwananda.
In Liebe,
Nikhilananda